Rezension

spannender, aber auch sehr humorvoller Krimi aus München

Zapfig - Felicitas Gruber

Zapfig
von Felicitas Gruber

Bewertet mit 5 Sternen

Spannung und Humor, sowie bayrisches Lokalkolorit

Felicitas Gruber ist ein Pseudonym für 2 Autorinnen, die das Buch gemeinsam geschrieben haben. Es verbergen sich Brigitte Riebe und Gesine Hirsch hinter diesem Namen.
Es handelt sich hier bereits um den 4. Band einer bayrischen Krimiserie. Für mich war es der erste, aber bestimmt nicht der letzte Band dieser Serie. Auch wenn es mein Erstlingsband war, so bin ich prima in das Buch reingekommen. Man kann also durchaus problemlos auch mit diesem Band starten.

Inhalt:
Hauptprotagonisten sind die Rechtsmedizinerin Dr. Sofie Rosenhuth, sowie ihr Ex-Mann und Kriminalkommissar Joe Lederer. Gemeinsam ermitteln Sie in einem Mordfall und auch privat finden die beiden gerade wieder zusammen. Schauplatz ist München.

 In der Giesinger Privatbrauerei Rößlbier steht die Hochzeit von Juniorchef Tobias und die Fusion mit einer anderen Brauerei an. Am Tag nach dem Junggesellinnenabschied von Nathalie, der Verlobten von Tobias, wird Nathalie tot aufgefunden. Es stellt sich heraus, dass sie schwanger war und eine Abtreibungspille geschluckt hatte, und da sie Bluterin war, daran gestorben ist. Dabei wußte angeblich niemand, dass sie schwanger war.  Kurz danach wird auch noch Tobias Mutter tot aufgefunden und auch hier war es Mord. Das nächste Mordopfer ist dann sogar Tobias selbst....mehr sei an dieser Stelle nicht zum Inhalt verraten

Meine Meinung:
Es handelt sich hier um einen bayrischen Lokalkrimi. An vielen Stellen taucht bayrischer Dialekt auf, der aber auch von Nichtbayern prima verstanden werden kann. Dieser Dialekt hat dem Krimi richtig gut getan. Das Ganze kam dadurch sehr authentisch bei mir rüber.
Der Krimi ist so humorvoll und witzig geschrieben, dass ich es sogar der Gattung Krimikomödie zuordnen würde. Auch die Figuren mit ihren Eigenarten sind sehr humorvoll und voller Situationskomik dargestellt. So war mir die (vor allem im privaten Bereich) etwas chaotische Sofie gleich total sympathisch. Ganz besonders ins Herz geschlossen habe ich auch ihre Tante Vroni, die mehr nur so am Rande vorkam. Aber auch Joe, ihr Ex-Mann und Charly, mit dem sie auch schon liiert war, haben beide ihre Eigenarten und trotz ihrer unterschiedlichen Charakter fand ich beide sehr sympathisch.

Der Plot war richtig spannend, so wie es bei einem Krimi sein soll. Besonders schön fand ich, dass das Ende und die Auflösung nicht vorhersehbar waren. Die Spannung hielt also bis zum Schluß an und man wurde zwischendurch auch  mal  auf eine falsche Fährte gelockt.

Als ob das alles nicht schon ausreichend wäre, so haben die Autorinnen dem Buch noch zusätzlich Tiefe gegeben, indem sie durch den Syrer Faris auch noch Ausländerhass und  die Flüchtlingsproblematik als sozialkritische Nebenhandlung mit ins Spiel gebracht haben.

Alles in allem wirklich ein wunderbares Buch, welches sich locker und leicht liest, und welches absolut unterhaltsam ist. Für jeden, der vor ein bißchen bayrischem Dialekt nicht abschreckt und der Lokalkrimis mag, eine absolute Leseempfehlung.