Rezension

Spannender Auftakt

Die Tribute von Panem 1. Tödliche Spiele - Suzanne Collins

Die Tribute von Panem 1. Tödliche Spiele
von Suzanne Collins

Bewertet mit 4 Sternen

Rezension:  „Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele“ von Suzanne Collins

 

Meine Meinung:

Ich habe das erste Buch dieser dystopischen Trilogie schon mehrfach gelesen aber auch dieses Mal konnte mich das Buch wieder begeistern.

Zuerst aber das was mich nicht so ganz überzeugen konnte. Das ist zum einen die Sprache. Sie ist sehr einfach gehalten und anstelle von wörtlicher Rede gibt es sehr oft einfach die indirekte Rede. Das verkürzt zwar Gespräche, die sonst vielleicht zu langweilig geworden wären, andererseits kommen einige Personen so gar nicht zu Wort. Zum Beispiel sagt Portia, Peetas Stylistin, soweit ich das mitbekommen habe im ganzen Buch kein Wort. Das ist schade, da dadurch eine Distanz zu diesen Figuren entsteht. Aber auch Figuren, die ab und zu etwas sagen dürfen bleiben einem fremd. Man erfährt durch die fehlenden Gespräche kaum etwas über sie und so kann man einzig zu Katniss ein Verhältnis aufbauen, da die Geschichte ja aus ihrer Sicht erzählt wird.

Einerseits finde ich es ja ganz nett, wenn Ereignisse nicht bis ins allerkleinste Detail beschrieben werden, hier aber hätten ein paar Wörter mehr nicht geschadet. Ich war beim Lesen immer wieder verwundert, dass einige Ereignisse, die auch wichtig für die Geschichte sind nur eine Seite eingenommen haben. Hätte ein anderer Autor dieses Buch geschrieben hätten es statt der etwas über 400 Seiten auch gut und gerne doppelt so viele werden können. Das wäre eben gut gewesen, um auch zu anderen Figuren einen besseren Bezug aufbauen zu können. Es ist sehr schade, dass man so wenig zu Haymitch und Peeta und eigentlich jedem sonst erfährt. Deshalb ist diese Reihe mittlerweile einige der wenigen, bei denen mir die Verfilmungen fast besser gefallen als die Bücher. Denn in den Filmen steht Katniss nicht so krass im Vordergrund und man hat gleichzeitig das Gefühl im Film mehr über die verschiedenen Charaktere zu erfahren als im Buch.

Dennoch kann ich dieser Buchreihe, wie schon im einleitenden Satz angedeutet, auch viel Gutes abgewinnen. So hat es zum Beispiel auch Vorteile, dass man hauptsächlich etwas über Katniss erfährt. So kann man sich ganz auf sie konzentrieren und hat das Gefühl sie verstehen und ihre Handlungen nachvollziehen zu können. Katniss ist auch durchaus sympathisch auch wenn sie manchmal etwas überheblich in Bezug auf ihre Jagdfähigkeiten wirkt. Aber dadurch dass sie eben nicht perfekt ist und zum Beispiel oft unfreundlich rüberkommt wirkt sie eben menschlich.

Die Geschehnisse in der Arena sind oft spannend aber auch traurig. Manchmal wird es sogar lustig. So gesehen gibt es hier für jeden Geschmack etwas.

Die beschriebene Gesellschaft kommt auch sehr glaubhaft und realistisch rüber, sodass man sich gut in diese Welt hinein versetzten kann. Außerdem schafft es die Geschichte unsere heutige Fernsehlandschaft mit den vielen Reality Shows (ich hoffe das ist der richtige Begriff, ich gucke sowas nämlich nicht) zu kritisieren.

 

Insgesamt macht es Spaß dieses Buch zu lesen. Dadurch, dass es nicht sehr dick aber trotzdem spannend und interessant ist lässt es sich schnell durchlesen, obwohl auch sehr viel passiert. Ich kann das Buch also guten Gewissens weiter empfehlen. Wer sich aber nicht sicher ist, ob er diese Bücher wirklich lesen soll, der guckt sich vielleicht einfach nur die Filme an. Das würde in diesem Fall tatsächlich auch reichen.