Rezension

Spannender Auftakt!

Travis Delaney - Was geschah um 16:08? - Kevin Brooks

Travis Delaney - Was geschah um 16:08?
von Kevin Brooks

Bewertet mit 4 Sternen

Travis ist 13 als seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben kommen. Die beiden Detektive waren an einem Fall, als sie verunglückten und als Travis auf der Beerdigung einen fremden, auffälligen Mann sieht, beginnt er sich zu fragen, ob seine Eltern wirklich nur einen Unfall hatten. Er nimmt eigene Ermittlungen auf und entdeckt schnell seltsame Vorkommnisse, bei denen amerikanische und britische Geheimdienste ihre Finger im Spiel haben.

Es handelt sich um den ersten Teil einer Jugendkrimi-Trilogie, die sich in erster Linie an Jungen richtet. Auch wenn viele Klischees aufgegriffen worden sind, manches einfach zu unrealistisch war, oder die Wendung zum Ende hin etwas sehr übertrieben, war es für mich ein gutes Buch. Jungen, die nicht so gerne lesen und eher auf Action stehen, könnte man sicher mit dem Buch überzeugen. Es sieht schon mal „cool“ aus und bildet in den „normalen“ Sequenzen, also fernab der Action/Spionageszenen, meines Erachtens gut das Leben von Jungs ab. Es werden zwiespältige Gefühle, Unsicherheiten und Konflikte aufgezeigt, die zum Erwachsenwerden gehören.

Zu den „Ermittlungen“. Das ist natürlich überzogen, unrealistisch und schlicht unvorstellbar (zumindest kann ich mir keinen 13-Jährigen vorstellen, der mal eben CIA-Agenten, usw. an der Nase rumführt). Jedoch macht der Junge auch vieles nicht ganz richtig und es wird etwas plausibler, dass er einige Techniken kennt, da er von seinen Eltern schon einiges mitbekommen hat und auch der Großvater Militär/Detektiverfahrungen hat. Wenn man akzeptiert, dass es etwas unrealistisch ist, wird die Geschichte sehr spannend und unterhaltsam. Was war mit seinen Eltern? Wie gefährlich ist die Situation? Wer gehört zu den Guten, wer zu den Bösen?

Der Protagonist ist sehr sympathisch und vor allem ein Vorbild insofern, dass er Menschen nicht nach ihrer Herkunft oder Äußeren beurteilt. Außerdem hat der Kerl einfach Herz.

Der Schreibstil ist einfach gehalten, sodass die Seiten nur so dahinfliegen. Die „schwierigeren“ geschichtlichen oder Geheimdienstkenntnisse werden gut verständlich erklärt, sodass auch Jugendliche in der Regel keine Verständnisprobleme haben sollten (wenn sie denn aufmerksam lesen und sich für das Thema wie mein Sohn begeistern können).

Auf den nächsten Band zu warten, wird jetzt das größte Problem, befand mein Sohn und ich muss ihm zustimmen!