Rezension

Spannender Band Zwei

A Necessary Evil - Abir Mukherjee

A Necessary Evil
von Abir Mukherjee

Bewertet mit 5 Sternen

Indien, 1920: hoher Besuch steht Calcutta ins Haus. Prinz Adhir aus Sambalpur besucht die Stadt und wie es der Zufall so will, ist er ein ehemaliger Schulkamerad von Surrender-not. Klar, dass er sich an ihn und Captain Wyndham wendet als er beunruhigende Nachrichten in seiner Suite findet. Doch noch bevor er genauer ins Detail gehen kann, wird er brutal ermordet. Vor Wyndhams Augen. Sofort beginnen die beiden zu ermitteln, doch ihr Einfluss ist im Königreich Sambalpur mehr als eingeschränkt.

Abir Mukherjee hat es geschafft: Band eins hat mich begeistert und sämtliche daraus resultierenden Erwartungen an Band zwei wurden voll erfüllt. Der Fall entwickelt sich sehr interessant, durch den Wechsel von Calcutta nach Sambalpur, wirft der Autor ein ganz neues Licht auf das englisch-indische Verhältnis. Hat man sich gerade an die britische Überlegenheit gewöhnt, erfährt man hier die andere Seite der Medaille: so wirklich was zu melden haben die Briten im Königreich Sambalpur nämlich nicht. Erst recht nicht, wenn es um die Ermordung des Kronprinzen geht. Diese Machtverschiebung und der historische Kontext sind hervorragend in die fiktive Handlung eingebettet, und so gibt es zwar viele interessante Fakten zu erfahren, man wird aber trotzdem nicht damit erschlagen. Auch die Atmosphäre stimmt, hat man in Band eins noch unter der drückenden Hitze gelitten, wartet man hier mit Land und Leuten auf die Flutmassen des Monsun. Der feine Humor, der sich durch die Zeilen zieht, lockert den sehr angenehmen Erzählstil zusätzlich auf. Das Ermittlerduo trägt die Geschichte hervorragend, es macht einfach Spaß den beiden zu folgen. Eine rundum gelungene Fortsetzung also, die vor allem eines macht: Lust auf mehr von Sam und Surrender-not.