Rezension

Spannender Debütthriller und endlich mal zeigt Corbin, dass auch in Deutschland Spannung entstehen kann.

Die Bestimmung des Bösen - Julia Corbin

Die Bestimmung des Bösen
von Julia Corbin

Die Bestimmung des Bösen. Julia Corbin

Infos zum Buch

Titel: Die Bestimmung des Bösen.
Autor: Julia Corbin
Seiten: 416
Verlag: Diana
Handlungsort: Mannheim, Deutschland
Erstveröffentlichung: 09.Mai 2017

Infos zum Autor

„Julia Corbin, geboren 1980, studierte Biologie in Heidelberg. Die Arbeit als Biologin inspirierte sie auch zu ihrem ersten Thriller. Ihre Leidenschaft für Nervenkitzel lebt die Autorin nicht nur in ihren Büchern, sondern auch bei Sportarten wie Kite- und Windsurfen oder Extrem-Hindernisläufen aus. Sie wohnt mit ihren Hunden im Landkreis Heilbronn und gibt Kurse in Kreativem Schreiben.“ (Quelle)

Rezension

Die Bestimmung des Bösen – schon der Titel klingt meiner Meinung nach sehr spannend. Auch der Klappentext lässt auf viel hoffen, zum einen klingt es nach einem Fall, der mit den Ermittlern direkt in Verbindung steht und zum anderen handelt es sich um ein Buch das in Deutschland spielt. Das Cover hingegen wirkt auf mich sehr schlicht und nicht wirklich bedrohlich. Es zeigt keine Einblicke in den Inhalt des Buches und lässt auch keine Rückschlüsse auf den Titel ziehen. Ich kann noch nicht einmal sagen, ob das Kreuz, welches man dort sehen kann, aus Papier oder Stoff ist oder irgendwo reingeritzt wurde. Aber es geht ja auch vornehmlich um den Inhalt. Dieser ist genauso spannend, wie er sich auf dem Klappentext anhört. Alexis Hall ist Komissarin bei der Kriminalpolizei in Mannheim, gemeinsam mit ihrem Kollegen Oliver Zagorny untersucht sie den Tod zweier Frauen. Karen Hellstern, Alexis beste Freundin und Kriminalbiologin, ist ebenfalls Teil des engeren Ermittlungsteams. Es gibt noch zwei weitere Beamte, die ebenfalls in die Untersuchungen involviert sind, zu diesen konnte ich aber keine nähere Verbindung herstellen. Aber zurück zum Inhalt: Die Leichen zweier Frauen werden in einem Waldstück gefunden, grausam ermordet wie es scheint. Bei den Frauen scheint es sich um zufällige Opfer zu handeln, auch wenn die beiden Opfer mit einander befreundet waren. Doch es werden noch weitere Opfer gefunden und nach und nach wird deutlich, dass alle Morde ein Ziel haben: Alexis Hall vernichten.
Alexis Hall ist eine sympathische Charakterin, in die man sich einfach hineinversetzen konnte und die mir total sympathisch war. Sie hat eine ganz besondere Vergangenheit, die man im Laufe des Buches immer mehr zu Gesicht bekommt. Auch wenn ihre Vergangenheit sehr grausam ist, habe ich keine Sekunde gedacht, dass sie die Täterin ist. Sie hat ihre Vergangenheit gut geschützt und ist in einer tollen Adoptiv-Familie aufgewachsen, die Kollegen und auch ihre Freunde kennen ihre Vergangenheit nicht und wissen ebenfalls nicht, was sie dazu bewegt hat Polizistin zu werden. Doch bei diesem Fall wird sie von der Vergangenheit eingeholt.
Der Leser begleitet sowohl die Ermittlungen der unterschiedlichen Personen, Alexis Vergangenheit in Form von Rückblenden und die Opfer, bis sie dem Täter in die Hände fallen. Durch diese Abwechslung wirkt das Buch überhaupt nicht lang. Besonders interessant fand ich die Erklärungen von Karen Hellstern, deren Wissen zu äußeren Begebenheiten, Maden und Würmern, sehr umfangreich ist. Allerdings hatte ich an manchen Stellen das Gefühl, dass Corbin ein Sachbuch schreiben wollte und keinen Thriller – manchmal etwas zu viel Erklärerei für einen Thriller, aber dennoch sehr interessant und lesenswert.
Corbin hat es geschafft, dass ich bis zum Schluss nicht wusste, wer für die Taten verantwortlich ist. Schade fand ich nur, dass das Ende sehr plötzlich und doch einige Zeit vor dem Ende des Buches kam. Man hatte also kein abruptes Ende, sondern ein langsam auslaufendes. Den Schreibstil, den Aufbau und den Inhalt des Buches fand ich mehr als zufriedenstellend. Der Schreibstil war sehr angenehm und flüssig, detailiert, aber dennoch so, dass man seine Fantasie benutzen konnte. Die Abwechslung zwischen den einzelnen Handlungen wurde zum einen durch neue Kapitel, zum anderen aber auch durch anderes Design deutlich, sodass ich mich nie gefragt habe, welchen Handlungsstrang ich gerade verfolge. Zum Inhalt des Buches habe ich nun schon einige geschrieben und wiederholen möchte ich mich nicht. Ich bin begeistert und hoffe, dass diesem Debüt noch viele weitere Bücher folgen werden!