Rezension

Spannender, glaubhafter historischer Roman

Die Rückkehr der Lebenspflückerin - Regine Kölpin

Die Rückkehr der Lebenspflückerin
von Regine Kölpin

Bewertet mit 5 Sternen

Die friesische Saga um die Hebamme Hiske und Ihren Ehemann, dem Medicus Jan Valkensteyn beginnt im Jahr 1550, als ihre Freundin, die Duvvke Anneke Hollander in einem Brief um Hilfe bittet, weil sie als Augenzeugin eines Mordes um ihr Leben fürchtet. Hiske und Jan machen sich zusammen mit dem angenommenen Jungen, dem Wortsammler, widerstrebend auf den Weg nach Jever, einerseits möchten sie helfen, andererseits lässt Anneke nichts unversucht, als Hiske den Ehemann auszuspannen. Kaum in Jever angekommen, passiert ein weiterer Mord an einem Kaufmann aus Leipzig. Gibt es religiöse Hintergründe für die Morde, basierend auf den religiösen Strömungen?

Ein schön gestaltetes  Cover, ein altes leicht verschwommenes Bild auf dem man Frachtsegler und Windmühlen sieht, passend illustriert mit alter Schrift und einem alten Bildnis einer Frau zieht die Blicke sofort auf sich.

Von Beginn an versteht der Roman, den Leser zu fesseln, mitzunehmen in die Zeit des 16. Jahrhunderts, einer sehr geschichtsträchtigen Zeit voller religiöser Auseinandersetzungen, dem Fortschreiten der  Reformation und einem Interim des Kaisers zugunsten des Katholizismus. Regine Kölpin schreibt flüssig, leicht lesbar, die Charaktere wirken authentisch, zu manchen fühlt man sich als Leser hingezogen und manche verursachen ein zwiespältiges Gefühl.  Gut gefallen hat mir, dass das Mittelalter in dem Roman nicht glorifiziert wird. Von Beginn an wird ein Spannungsbogen  erzeugt, der den Leser mitnimmt und es ihm schwer macht, den Roman wieder aus der Hand zu legen. Die Verknüpfung von fiktiven mit historischen verbürgten Personen gibt der Geschichte einen sehr guten geschichtlichen Hintergrund, wie es sich damals hätte ereignen können, allerdings ohne den Leser mit geschichtlichen Fakten zu überhäufen. Die historischen Grundlagen des Romans erklärt die Autorin sehr gut verständlich im Anschluss an den Roman, im anhängenden Glossar werden die mittelalterlichen Begriffe sehr gut erläutert, ebenso wie die Quellen und Litertaturangaben.  

Es ist ein auf geschichtlichen Fakten basierender historischer Ronan, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt, spanende Einblicke in die religiösen Umtriebe vermittelt  und ein Lesegenuss für Freunde von historischen Romanen ist.

Von mir eine Leseempfehlung.