Rezension

Spannender Jugendthriller mit schwachem Ende

Layers
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 4 Sternen

Der Jugendthriller „Layers“ von Ursula Poznanski handelt von Dorian, einem sechszehnjährigen Jungen, der nach dem Tod seiner Mutter und körperlichen Übergriffen des Vaters auf der Straße lebt. Dort erwacht er eines Tages neben einem ihm bekannten Obdachlosen, welcher ermordet wurde. Doch wer hat ihn umgebracht? War es Dorian? Ein junger Herr bietet ihm seine Hilfe an und bringt ihn in eine Villa, in der auch andere Jugendliche wohnen, die zuvor auf der Straße gelebt haben. Sie bekommen Essen, Kleidung und eine warme Unterkunft. Als Gegenleistung übernehmen sie Botengänge und schnell wächst auch Dorian in die Gemeinschaft rein und übernimmt Aufgaben. Als er schließlich eines der mysteriösen Werbegeschenke nicht abgibt und öffnet, kommt es zu einem Zwischenfall und die Jagd auf Dorian beginnt.

„Layers“ ist der erste Jugendroman von Ursula Poznanski, den ich gelesen habe. Ihre Erwachsenenkrimis haben mir sehr gut gefallen, dementsprechend bin ich mit einer relativ hohen Erwartung an das Buch herangegangen. Die Sprache war sehr angenehm zu lesen und an das jugendliche Publikum angepasst. An manchen Stellen war sie mir persönlich zu einfach und manche Passagen waren sich immer wieder sehr ähnlich, wie beispielsweise die Beschreibung von Dorians Gefühlen gegenüber Stella. Trotzdem hat es den Lesefluss nicht beeinflusst. 

Was mich mehr gestört hat, waren die Charaktere und ihre Beziehungen. Mit Dorian bin ich nur sehr schwer warm geworden und bis zum Ende hat er mich nicht vollkommen überzeugt. In manchen Situationen konnte ich seine Reaktionen nicht nachvollziehen und insbesondere die Beziehung zu Stella ging mir viel zu schnell. Allerdings hat das Ganze in den Roman gepasst und auch die Beziehung war von großer Bedeutung. Auch Stella und die anderen Jugendlichen, sowie der Besitzer der Villa waren mir einfach nicht sympathisch. 

Die Story selber fand ich dafür wirklich gut. Ich habe mich lange gefragt, was sich hinter den Werbegeschenken befindet, warum die Jugendliche diese Botengänge übernehmen und was man bezwecken will. Dadurch das man genauso wenig weiß wie Dorian selber, bleibt es bis zum Ende sehr spannend und man fiebert auf der Jagd mit. So gut mir die Jagd auch gefallen hat, das Ende war für mich nicht überzeugend. Ich hatte das Gefühl, dass das Buch jetzt einfach zu Ende sein musste, darum wurde das Ganze stark gekürzt. Zwar gab es eine Auflösung, die fand ich aber enttäuschend und etwas merkwürdig. 

Trotzdem ist Layers insgesamt ein gutes Buch und vor allem ein guter Jugendthriller. Vielleicht habe ich ihn zu sehr mit anderen Thrillern und Krimis verglichen, denn da kann er meiner Meinung nicht 100% mithalten. Als Jugendthriller kann ich ihn auf jeden Fall weiterempfehlen, wer sich allerdings einen Thriller wie Fünf verspricht, der wird, meiner Meinung nach etwas enttäuscht.