Rezension

Spannender Krimi, der Lust auf einen Quereinstieg macht

Die Eishexe
von Camilla Läckberg

Bewertet mit 4.5 Sternen

Es gibt Krimis, die so spannend sind, dass ich sie innerhalb kürzester Zeit verschlinge - auf diese Liste gehört nun auch "Die Eishexe" von Camilla Läckberg.

Es handelt sich dabei um das zehnte Buch aus der Reihe um die Journalistin Erica Falck und den Polizisten Patrik Hedström, die im Fall eines verschwundenen kleinen Mädchens ermitteln.

Das gesamte Buch wird auf drei Zeitebenen erzählt, was für Abwechslung und Spannung sorgt: Der aktuellen, der Zeit eines anderen Verbrechens dreißig Jahre zuvor und dem 17. Jahrhundert. Die ersten beiden Zeitebenen hängen insofern zusammen, als dass der Tod des ersten Mädchens von Bedeutung für das Verschwinden des zweiten Mädchens ist oder sein könnte. Die dritte Zeitebene ist zwar interessant, aber nicht besonders relevant für die Haupthandlung. Sie ist eher überflüssig, und auch der erklärende Epilog ändert daran nichts.

Zu den Hauptfiguren Erica Falck und Patrik Hedström kommen zahlreiche weitere Personen: mehrere Ermittler, ihre Familien, Verdächtige und Opfer. Camilla Läckberg schreibt dabei so, dass ich ohne Vorkenntnisse der vorherigen Romane gut in die Handlung hineinfinden und den Überblick behalten konnte. Neben der eigentlichen Krimihandlung geht es auch um die Freunde und Familien der Ermittler, was mir die Figuren persönlich näherbringt.

Darüber hinaus sorgen gleich mehrere aktuelle Hintergrundthemen - Flüchtlinge, Fremdenfeindlichkeit und Mobbing, um nur einen Teil davon zu nennen - dafür, dass sich das Buch deutlich von der durchschnittlichen Krimikost abhebt.

Trotz der gut 700 Seiten wird "Die Eishexe" nie langatmig, sondern macht Lust auf mehr - für mich Anlass zu einem Quereinstieg in die Reihe. Ein spannender, flüssig erzählter und thematisch aktueller Krimi - eine klare Empfehlung!