Rezension

Spannender Krimi mit einigen Längen

Das Lied der toten Mädchen - Linus Geschke

Das Lied der toten Mädchen
von Linus Geschke

Bewertet mit 4 Sternen

Linus Geschke – Das Lied der toten Mädchen

 

Jan Römer und Stefanie Schneider sind beides Journalisten in Köln und stolpern über einen zwanzig Jahre alten Mordfall der noch ungelöst ist. Die damals neunzehnjährige Sonja Risse wurde mit einem Stich ins Herz getötet, auffällig positioniert und als „Grabbeigabe“ wurde eine kleine Spieluhr gefunden.

Jan Römer, in dessen Privatleben es nicht gerade besonders gut läuft, nimmt den Fall dankbar an, auch wenn er manchmal von den privaten Umständen überrannt wird.

Dann geschieht ein weiterer Mord und Stefanie alias Mütze und Jan ermitteln...

 

„Das Lied der toten Mädchen“ ist mein erstes Buch von Linus Geschke und bereits der dritte Band aus der Reihe um die beiden Journalisten.

Ich kenne den Vorgänger nicht und obwohl dieser Band eigenständig gelesen werden kann, fehlten mir doch ein paar Informationen um gerade auch die Nebenstränge zu verstehen.

Der Schreibstil ist weitestgehend flüssig und die Geschichte lässt sich gut lesen. Eine angenehme Spannung wird aufgebaut und durchgängig gehalten. Es gibt einige Überraschungen, eine abwechslungsreiche Handlung die aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird und eine düstere, zum teil beklemmende Atmosphäre.

Dennoch gab es immer wieder arg überdetaillierte Beschreibungen und einige Längen, die mich im Lesefluss behindert haben.

Die Charaktere wurden gut ausgearbeitet, auch wenn ich hier gerade bei den beiden Hauptfiguren das Gefühl hatte, dass es da noch mehr gibt, aber das wurde wahrscheinlich in den ersten beiden Bänden ausgearbeitet.

Insgesamt waren mir aber beide Journalisten sympathisch, auch wenn für mich Stefanie Schneider (Mütze ist trotzdem ein blöder Spitzname) nicht ganz so leicht zu fassen war, wie Jan Römer, der erhebliche Eheprobleme hat und dadurch nervlich auch ein wenig angespannt, was ihn manchmal etwas sehr emotional erscheinen lässt.

Arslan hat mir hier am besten gefallen, seine lockere Art konnte mich von sich überzeugen und ich hätte wirklich gern mehr über ihn gelesen.

Linus Geschkes Schauplatzbeschreibungen sind bildhaft und anschaulich, sodass ich noch besser in die Geschichte reingekommen bin.

 

Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt, die Geschichte war spannend, überwiegend kurzweilig, es gab die eine oder andere Überraschung. Das Finale allerdings hat mir nicht so gut gefallen, aber das ist ja auch Geschmackssache. Hier ging es mir erst etwas zu holprig und dann plötzlich ist die Lösung aller Lösungen da.

Trotzdem hat mir das Buch so gut gefallen, dass ich sicherlich noch mal etwas vom Autoren lesen werde.

 

Das Cover ist genretypisch und mit den vielen Details sicherlich ein Blickfang.

 

Fazit: Spannender Krimi mit einigen Längen. Knappe 4 Sterne.