Rezension

Spannender Krimi mit zahlreichen Protagonisten

Die Eishexe - Camilla Läckberg

Die Eishexe
von Camilla Läckberg

Bewertet mit 4 Sternen

Die vierjährige Linnea wird in Fjällbacka vermisst. Sie ist vom elterlichen Hof spurlos verschwunden. Nach einer groß angelegten Suchaktion, bei der ganz Fjällbacka mitsucht, wird sie schließlich tot aufgefunden. Der Fall erinnert an einen ähnlichen Mord, der sich dreißig Jahre vorher zugetragen hat. Auch damals war ein vierjähriges Mädchen vom selben Hof ermordet worden. Die beiden wurden an derselben Stelle im Wald gefunden. Der Fall von damals wurde nie gänzlich geklärt. Doch wie hängen die beiden Morde zusammen? Gibt es überhaupt einen Zusammenhang?

 

Für mich war dies der erste Läckberg Krimi. Drei verschiedene Handlungsstränge und zahlreiche Protagonisten machen den Einstieg schwer. Nach ca. 150 Seiten bin ich in der Erzählung „angekommen“ und verstand, wie alles zusammenhing. Die Autorin springt zwischen drei Zeitebenen recht hin und her: Schweden im 17. Jahrhundert, vor dreißig Jahren und in der Gegenwart. Erst am Schluss wurde mir klar, wie der Erzählstrang aus dem 17. Jahrhundert dazu passt. Diesen hätte es nicht unbedingt gebraucht, ich fand ihn aber spannend.

 

Der Schreibstil ist sehr flüssig. Die Geschichte fand ich außerordentlich gut durchdacht. Die Protagonisten waren mir durchaus sympathisch. Die wichtigsten sind wohl die verschiedenen Polizisten und Polizistinnen aus Fjällbacka, und auch Erica, die Frau eines Polizisten und ihres Zeichens Schriftstellerin. Das Buch ist spannend aufgebaut und wird nie langweilig. Die Auflösung war für mich nicht vorhersehbar. Neben den Ermittlungen um den Mord werden noch zahlreiche zwischenmenschliche Themen behandelt. Die Autorin schafft es, auch aktuelle Themen mit einzubeziehen. So gibt es auch in Fjällbacka syrische Flüchtlinge, denen die Integration nicht unbedingt leicht gemacht wird und die viel Hass erfahren müssen. Am Schluss gibt es für diese nach einer sehr schweren Zeit jedoch eine Art Happy End.

 

Ein Stern Abzug gibt es von mir, weil ich durch die zahlreichen Ebenen und vielen Protagonisten recht lange gebraucht habe, um mich zurecht zu finden.