Rezension

spannender Thrill

Der Trakt - Arno Strobel

Der Trakt
von Arno Strobel

Bewertet mit 4 Sternen

Der Trakt erzählt in hohem Tempo die Geschichte von Sibylle, die mit teilweisem Blackout in einem Krankenhaus erwacht und überstürzt die Flucht ergreift, als sie merkt, dass der Arzt sie belügt und etwas vor ihr verheimlicht. Ziemlich schnell ist sie auf der Flucht vor der Polizei und gleichzeitig auf der Suche nach ihrem Sohn Lukas und nach dem Rest ihres Lebens. Weder Ehemann noch Freundin erkennen sie wieder und auch wenn sie fast alles aus dem Leben von Sibylle weiß, zweifelt sie doch bald daran, dass hier alles mit rechten Dingen zu geht. Zuviel will ich nicht verraten, aber ihre Suche führt sie von Regensburg nach Augsburg in eine seltsame Klinik mit einem eigenen Trakt für ganz spezielle Versuche.

Seit langem mal wieder ein Thriller, der mir gut gefallen hat. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und durch die teilweise sehr kurzen Kapitel gut zu handhaben. Man kann auch schnell zwischendurch mal zwei, drei Kapitel lesen und verliert dadurch auch nie den Faden. Der Plot wird straff durchgezogen und trotz einiger Verwicklungen ist er logisch und relativ nachvollziehbar. Natürlich ist die Geschichte etwas Science Fiction aber dagegen hab ich eigentlich nix, wenn es wie hier einigermaßen gut erklärt wird.

Hervorheben möchte ich, dass die Charakter gut dargestellt sind, was in Thrillern ja oft sehr vernächlässigt wird. Und das Verwirrspiel, wer ist nun der Gute und wer der Böse hat mir Spaß gemacht und wird auch ziemlich lange nicht aufgelöst, so dass man ganz selbstverständlich bei der Stange bleibt, da man wissen will, wie es weitergeht. Da das Buch fast ohne Gewalt und Blut auskommt und die Hauptdarstellerin eine Frau ist, ist es kein Hardcore-Männer-Buch sondern eher für Sie und Ihn. Für meinen männlichen Geschmack hätte es ruhig noch ein bisschen deftiger sein dürfen. Aber ich fühlte mich trotzdem gut unterhalten und werde bestimmt noch weitere Strobel-Bücher lesen.