Rezension

Spannender Thriller

Projekt Orphan
von Gregg Hurwitz

Bewertet mit 4 Sternen

Mit Projekt Orphan habe ich mein erstes Buch des amerikanischen Autors Gregg Hurwitz gelesen. Es ist der zweite Band der Reihe rund um den ehemaligen Auftragskiller Evan Smoak. Dass es sich bei Projekt Orphan um den zweiten Band der Reihe handelte, wusste ich jedoch noch nicht, als ich zu lesen anfing und kann nun, nachdem ich das Buch gelesen habe, bestätigen, dass es zwar sicherlich Wissenslücken hinsichtlich Evans Vergangenheit gibt, wenn man den ersten Band noch nicht gelesen hat. Allerdings kam ich auch ohne dieses Vorwissen zurecht, da innerhalb der Handlung geschickt Rückblenden und Anspielungen auf in der Vergangenheit geschehene Ereignisse eingebunden sind. Da Projekt Oprhan allerdings ein wirklich packender Thriller war und ich neugierig auf Evan Smoakes Vergangenheit geworden bin, werde ich möglichst bald den ersten Band der Reihe lesen und freue mich schon auf den nächsten Band rund um Evan Smoak, der auf der Homepage des Autors bereits für Ende Januar 2018 angekündigt wird.

Evan Smoak ist ein Mann, der von seiner Vergangenheit getrieben wird. Lange Zeit hat er als Auftragskiller im Auftrag der Regierung verdeckte Operationen durchgeführt – als er aussteigen wollte, musste er vom Radar seiner ehemaligen Kollegen und Arbeitgeber verschwinden, denn ein Mann mit seinem Wissen kann nicht einfach kündigen. Seitdem versucht Evan Wiedergutmachung zu leisten, in dem er seine Hilfe als „Nowhere Man“ denen anbietet, die sich selbst nicht helfen können. Erwartet man nun, dass sich die Handlung größtenteils um Evans Tätigkeit als Nowhere Man dreht, könnte man enttäuscht werden. Evans Tätigkeit als Racheengel der Schwachen spielt zwar durchaus eine Rolle, allerdings spielt der Jahre zurückliegende Verlust von Jack, Evans Mentor und Vaterersatz, eine große Rolle, da sich Evan immer wieder mit seinen Schuldgefühlen für Jacks Tod konfrontiert sieht. Gerade das macht Evan aber meiner Meinung nach sehr menschlich, obwohl er ansonsten als typischer harter Kerl rüberkommt. Durch die kurzen Kapitel liest sich die Geschichte relativ schnell und es gelingt Gregg Hurwitz, von Anfang an einen Spannungsbogen aufzubauen, der im Mittelteil des Buches einen kleinen Durchhänger hat (um Spoiler zu vermeiden möchte ich an dieser Stelle nicht näher auf die Handlung eingehen), gegen Ende allerdings noch einmal an Fahrt aufnimmt.

Von mir bekommt Projekt Orphan wegen dieses kleinen Durchhängers im Spannungsbogen eine Bewertung mit 4 von 5 Sternen.