Rezension

Spannender Thriller aus dem Bankenmillieu, der mich trotz leichter Mängel gut unterhalten konnte

Habsucht - Eve Sander

Habsucht
von Eve Sander

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Autorin Eve Sander legt mit ihrem Debüt einen spannenden Thriller vor, der vor dem Hintergrund der Bankenkrise spielt. Die Autorin hat früher bei Wertpapierhandelsbank gearbeitet, ihre Insiderkenntnisse merkt man der Geschichte auch jederzeit an. Auch wenn ich die beschriebenen Geschäftspraktiken nicht bis ins letzte Detail nachvollziehen konnte, hatte dies keinerlei Auswirkung auf das grundsätzliche Verständnis des Buches.  

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Klaus Schubert Wertpapierhandelsbank aus Hamburg, ihr Eigentümer, seine Geschäftpartner und seine Mitarbeiter.
Die Autorin versammelt hier ein enormes Aufgebot an zwielichtigen Gestalten, die durchweg ihre eigenen Ziele konsequent und bisweilen sogar äußerst skrupellos verfolgen.
Als Lichtblick dient die Angestellte Selma Aydin, die sich in diesem Haifischbecken lange schwer tut, bis sie am Ende dann doch merkt, wie sie in diesem bösen Spiel agieren muss. 
Die Geschichte überzeugt durch einen gelungenen, flüssigen Schreibstil und die gut gezeichneten Charaktere. Zudem weist sie einige überraschende Wendungen auf, die die Geschichte immer wieder in eine neue Richtung lenken.

Negativ sind mir einige Rechtschreib- und Grammatikfehler aufgefallen, zudem gab es Widersprüche in den Zeitangaben zwischen dem Text und den Kapitelüberschriften.
Auch die doppelten Vornamen (2 x Peter und Klaus & Claus) sind etwas unglücklich gewählt. 
Zudem nimmt der Klappentext leider schon viel zu viel von der Geschichte vorweg. Das hätte man besser lösen können.

Trotz dieser leichten Mängel, bleibt aber unter dem Strich ein spannender Thriller, der mich insgesamt gut unterhalten konnte.