Rezension

Spannender Thriller, der mich sofort in den Bann gezogen hat

Der Tod so kalt - Luca D'Andrea

Der Tod so kalt
von Luca D'Andrea

Bewertet mit 5 Sternen

1985 bricht ein schreckliches Unwetter über den Südtiroler Ort Siebenhoch herein. Es nimmt unvorstellbare Ausmaße an und scheint nie enden zu wollen. Drei junge Einheimische sind in den Bergen unterwegs. Obwohl sie die Gegend wie ihre Westentasche kennen, beginnen die Freunde im Ort sich Sorgen zu machen und schicken einen Suchtrupp los. Nach einer abenteuerlichen und kräftezehrenden Suche werden die Vermissten schließlich gefunden. Tot und grausam entstellt! Ihre Leichen sehen so aus, als hätte sich eine Bestie an ihnen ausgetobt. Die Morde werden nie aufgeklärt und die Bergbewohner hüllen den Mantel des Schweigens über die Vergangenheit. Jeremiah Salinger, ein Amerikaner, der aus Liebe zu seiner Frau in den Ort gezogen ist, hört von der alten Geschichte und beginnt wie besessen nach den Hintergründen zu forschen. Er ahnt nicht einmal im Ansatz, was er damit auslösen wird.....

Der Einstieg in Luca D'Andreas Thriller gelingt mühelos. Durch die gewählte Erzählperspektive, die Ich-Form aus der Sicht des Hauptprotagonisten Salinger, ist man sofort mitten im Geschehen. Denn Salinger macht von Anfang an klar, dass er eine unglaubliche Geschichte zu erzählen hat. Er schildert alles so lebendig, dass man das Gefühl hat, ihm direkt gegenüber zu sitzen und ihm zuzuhören. Dadurch fühlt man sich direkt angesprochen und erlebt alles intensiv mit. Salinger beschreibt auch die Handlungsorte und die jeweiligen Protagonisten so authentisch, dass man sie beim Lesen sofort vor Augen hat. Man kann sich zurücklehnen und sich alles so intensiv vorstellen, als ob man selbst dabei wäre.

Salinger ist ein sympathischer Kerl, der die alte Geschichte einfach nicht ruhen lassen kann. Man merkt, dass er besser die Finger davon lassen sollte. Doch seine Neugier ist einfach zu groß, obwohl ihm bewusst ist, dass er sich und andere dadurch in Gefahr bringt. Die Grundstimmung der Handlung ist deshalb auch düster und angespannt. Man weiß nicht, wo das Ganze hinführen wird. Dadurch gerät man förmlich in den Sog der Ereignisse. Man möchte unbedingt erfahren, was sich damals tatsächlich zugetragen hat. Es gibt einige überraschende Wendungen, sodass man überhaupt nicht einschätzen kann, wie wohl alles enden wird. Die Spannung ist also allgegenwärtig und gipfelt schließlich in einem atemberaubenden Finale. Hier gelingt es dem Autor sogar noch, eine Schippe draufzulegen, sodass man gebannt an den Seiten klebt und nicht beim Lesen gestört werden möchte.

Ich habe mich beim Lesen dieses Thrillers sehr, sehr gut und spannend unterhalten. Das Buch hat auf mich von Anfang an einen regelrechten Sog ausgeübt. Ich musste einfach wissen, was damals passiert ist und konnte es deshalb kaum aus der Hand legen. Ich vergebe deshalb alle fünf Bewertungssterne und eine ganz klare Leseempfehlung!