Rezension

Spannender Thriller um religiösen Fanatismus

Totenengel - Mark Roberts

Totenengel
von Mark Roberts

Bewertet mit 4 Sternen

Kurz vor Weihnachten bricht eine Frau auf der Straße zusammen und stammelt scheinbar zusammenhangslose Sätze über Blut und Mord. Als Detective Eve Clay zum Haus der Frau fährt, findet sie dort die grausam zugerichtete Leiche ihres Vaters. Doch wer hat ein Interesse daran, einen 94-jährigen emiritierten Kunstprofessor auf derartige Art und Weise zu töten. Eve und ihr Team geraten bei ihren Ermittlungen in ein unübersichtliches Dickicht aus religiösem Fanatismus und Rache.  

Nach dem "Totenprediger" legt der britische Autor Mark Roberts hier den zweiten Band um Detective Eve Clay und ihr Team vor, den man aber unabhängig vom ersten Teil lesen kann.

Der Thriller weist eine gut konstruierte Geschichte und überzeugend gezeichnete Charaktere auf, auch wenn es bei der Vielzahl an auftretenden Protagonisten ein wenig dauert, bis man den kompletten Überblick gewonnen hat..
Die Handlung spielt an einem einzigen Tag, dies sorgt zusammen mit den vielen kurzen Kapiteln aus immer wieder wechselnden Perspektiven für ein hohes Erzähltempo und immer stärker ansteigende Spannung.
In den Passagen mit den Theorien zu den religiösen Hintergründen und zur Verbindung der Morde mit Gemälden von Pieter Bruegel und Hironymus Bosch trägt dieser Stil zwischendurch allerdings auch ein wenig zu sehr zur Verwirrung bei und hat es mir schwergemacht, hier komplett am Ball zu bleiben.
Im letzten Drittel bekommt der Thriller aber wieder die Kurve und sorgt mit einem spannenden Showdown und einer überraschenden, aber durchaus logischen Auflösung für ein überzeugendes Ende.

Spannender Thriller, der mich trotz seiner leichten Schwächen insgesamt überzeugen konnte.