Rezension

Spannender und actionreicher Agenten-Thriller

Orphan X - Gregg Hurwitz

Orphan X
von Gregg Hurwitz

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Evan Smoak wirkt auf den ersten Blick ganz normal und unscheinbar. Doch in Wirklichkeit ist er ein im Rahmen des geheimen Orphan-Programms ausgebildeter Killer, der jahrelang für die amerikanische Regierung arbeitete und tötete. Nach seinem plötzlichen Ausstieg ist er untergetaucht und hilft nun verzweifelten, mittellosen Leuten bei der Lösung ihrer Probleme, mit denen sie sich nicht an die Polizei wenden können – mit allen ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Mitteln. Als ihn Katrin White um Hilfe bittet, deren Vater von Leuten, bei denen sie hohe Spielschulden hat, gekidnappt wurde, scheint alles zunächst wie ein ganz normaler „Auftrag“. Doch schon bald wird daraus ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel, bei denen Evans bislang streng befolgten Gebote und Regeln auf die Probe gestellt werden…

Meine Meinung:

Obwohl ich ein Fan von Actionfilmen ala Bourne, James Bond oder auch The Transporter bin, habe ich bislang kein Buch in diese Richtung gelesen. Umso gespannter war ich auf OrphanX. Und wurde alles andere als enttäuscht.

Der Schreibstil ist spannend und bildhaft und dadurch sehr angenehm zu lesen. Besonders die Actionszenen sind detailreich beschrieben, wodurch der Leser das Gefühl bekommt, sich selbst mitten im Kampfgeschehen zu befinden und mit Evan Smoak mitfibert.

Evan Smoak, der sympathische und authentische Protagonist des Buches, war früher einmal inoffizieller, amerikanischer Geheimagent. Jedoch ist er keine gefühllose Kampfmaschine, wie die anderen ausgebildeten Agenten des Orphan-Programms. Aus diesem Grund ist er auch nicht mehr als Agent tätig, sondern hilft selbstlos anderen Leuten, die seine Hilfe dringend benötigen. Er ist intelligent, aufmerksam, schnell, scharfsinnig, gut trainiert und beherrscht diverse Kampfsportarten, von denen seine Gegner oftmals noch nicht einmal gehört haben. Dennoch erscheint er nicht wie ein Übermensch. Vielleicht wegen seines Mitgefühls für seine Mitmenschen, was ihn zwar umso sympathischer, aber auch verletzlich und angreifbar macht. Er ist ein charismatischer Held, mit dem man sich als Leser identifizieren kann und es macht einfach großen Spaß, an seiner Seite „zu kämpfen“.

Der Plot ist gelungen und tiefgründiger als bei einem actionreichen Agententhriller erwartet. Bis zum Schluss weiß der Leser (ebenso wie Evan) nicht, wem er trauen kann, wer ein falsches Spiel spielt und – obwohl nach und nach immer mehr ans Licht kommt – wie die ganze Wahrheit lautet. Für zusätzliche Spannung sorgt auch die eine oder andere unerwartete Wendung. Am Ende kommt dann die lang ersehnte spektakulär und dramatische Auseinandersetzung zwischen Evan und seinem Widersacher, die den Leser nah an den Nervenzusammenbruch heranführt. In meinen Augen ein grandioser Abschluss.

Fazit:

Spannender und actionreicher Agenten-Thriller, bei dem nicht nur wild in der Gegend „herumgeballert“ wird, mit einem sympathischen und charismatischen Protagonisten. Absolute Leseempfehlung! Aber Vorsicht: Nichts für schwache Nerven!