Rezension

Spannender und besser als die Vorgänger

Obsidian, Band 3: Opal. Schattenglanz
von Jennifer L. Armentrout

Klappentext:
Auf den ersten Blick ist alles perfekt: Dawson lebt noch und niemand scheint nach ihm zu suchen. Katy wehrt sich nicht länger gegen ihre Gefühle für Daemon und alles könnte so schön sein – aber es ist nur die Ruhe vor dem Sturm. Plötzlich ist Blake zurück und mit ihm ein gewagter Plan. Zu Katys großem Erstaunen bittet er sie um Hilfe. Katy weiß nicht, was sie tun soll, denn Blake ist nicht zu trauen, das hat sie schon einmal schmerzlich zu spüren bekommen. Doch für ihre Freunde – und für Daemon – würde sie alles tun. Selbst ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen.

Einordnung:
- Obsidian (Teil 1)
- Onyx (Teil 2)
- Opal (Teil 3)
- Origin (Teil 4)
- noch unbekannt (Teil 5)

Rezension:
Kann Spoiler bezüglich der ersten beiden Teile enthalten!

Der dritte Teil der Reihe ist von vorne bis hinten unglaublich spannend, besonders weil er nicht so vorhersehbar ist wie die ersten beiden Bände. Das ganze Buch über baut sich diese Spannung auf und findet kein Ventil, weil dann doch alle Aktionen irgendwie glatt laufen. Es ist jedoch klar, dass es irgendwann zum Showdown kommen muss, sodass die Seiten geradezu vorbei fliegen. Erst auf den letzten Seiten kommt es tatsächlich zum Finale, allerdings ohne die Spannung ganz abreißen zu lassen, die sich vermutlich nahtlos auf das vierte Buch übertragen lassen wird.

Dass die Atmosphäre hier so anders ist als im letzten Teil, liegt gar nicht einmal unbedingt an der Menge der Handlung. Wie schon in den vorherigen Büchern passiert auch im dritten Band wieder recht wenig. Allerdings ist diese Handlung besser verteilt, sodass nicht einfach ein langer Handlungsstrang an den anderen gehängt ist. Außerdem bedürfen einige Ereignisse in diesem Buch einer gewissen Vorbereitung durch die Charaktere. Daher tut es nicht zuletzt der Authentizität gut, dass die Autorin es hin und wieder etwas langsamer angehen lässt.

Ebenfalls besonders positiv sind mir in diesem Band die Charaktere aufgefallen. Sie alle haben sich weiterentwickelt. Daemons zu Beginn doch sehr schroffe Art ist inzwischen gut begründet und nachvollziehbar, sodass sein ständiger Schlagabtausch mit Katy einen fast schon liebevollen Beiklang bekommt. Noch mehr verändert sich in diesem Buch allerdings seine Schwester Dee, da sie um Adam trauert. Obwohl Katy bisher ihre beste Freundin war, bekommt diese Freundschaft nun sehr tiefe, aber auch sehr authentische Risse, denn Dee gibt ihr – nicht ganz zu Unrecht – die Schuld an den Geschehnissen.
Leider entwickelt sich aber auch Blake weiter, der schon im vorherigen Band unsympathisch war. Es grenzt an Wahnsinn, dass er den Lux in diesem Buch wieder unter die Augen tritt, doch natürlich ist er vorbereitet. Obwohl der Klappentext sagt, dass er um Hilfe bittet, erpresst er sie eigentlich. Das Gefühl der Hilflosigkeit, weil sie sehenden Auges in die Falle tappen müssen, überträgt sich von den Charakteren direkt auf den Leser. Dass alle nach Blakes Pfeife tanzen müssen, sorgt bei mir regelrecht für Hassgefühle.
Am deutlichsten hat sich jedoch Katy verändert. Sie ist nicht mehr das schüchterne Mauerblümchen aus dem ersten Teil. Sie weiß, wer sie ist, und sie weiß, was sie kann. Diese Fähigkeiten will sie nutzen, um ihre Freunde zu schützen. Ohne sich von anderen irritieren zu lassen, wächst sie mit ihren Fähigkeiten und mit ihren Aufgaben. Sie war schon zu Beginn nicht unterwürfig, doch mittlerweile ist eine wirklich starke Frau und Protagonistin aus ihr geworden.

Fazit:
Dieses Buch ist bislang der beste Teil der Reihe. Es ist fast durchgängig spannend und wann immer es Pausen zwischen den Szenen gibt, sind sie aus Authentizitätsgründen notwendig oder mit anderen Handlungssträngen gefüllt. Außerdem entwickeln sich die Charaktere wunderbar weiter, besonders Katy wächst an ihren Aufgaben zu einer starken Protagonistin heran. „Opal“ bekommt auf jeden Fall alle fünf Schreibfedern von mir.