Rezension

spannender und durchweg gelungener Pageturner

Die 100 - Tag 21
von Kass Morgan

Bewertet mit 5 Sternen

Dreihundert Jahre nach einem Atomkrieg haben es Menschen geschafft, auf drei Raumschiffen im Weltall zu überleben. Als dort jedoch der Sauerstoff immer knapper wird, werden einhundert jugendliche Straftäter auf die Erde entsandt. Dort sind die Jugendlichen jetzt auf sich allein gestellt und müssen feststellen, dass die Erde doch nicht ganz so unbewohnt ist, wie  sie vom Weltraum aus angenommen hatten. Ein Teil Menschen, Erdgeborene, haben es geschafft, in einem Bunker zu überleben, eine kleinere Gruppe von ihnen hat sich mittlerweile von den restlichen Erdgeborenen getrennt und greifen die Jugendlichen mehrfach an, um sie so dazu zu bringen, ihren Platz zu verlassen. Währenddessen sucht Bellamy weiter nach seiner Schwester, die von Erdgeborenen entführt zu sein scheint, eine Erdgeborene wird von den Jugendlichen gefangen genommen und die Ereignisse im Weltraum werden richtig dramatisch.

Während der erste Teil noch teilweise Längen enthielt und man hauptsächlich Charaktere und Umgebungen kennen lernte, wird es im zweiten Band nun richtig spannend. Sowohl auf der Erde als auch auf den Raumschiffen überschlagen sich die Ereignisse nun förmlich und man wird als Leser permanent an die Seiten gefesselt, weil man immer mehr wissen will, was denn nun passiert. Dadurch, das jedes Kapitel über einen anderen Charakter erzählt, enden sogar die einzelnen Kapitel mit Cliffhangern, das Buch wird ein wahrer Pageturner. Der Erzählstil nimmt jetzt auch richtig an Tempo auf und trotz der vielen Charaktere, bzw. trotz der vielen wechselnden Charaktere und Schauplätze, ist es der Autorin extrem gut gelungen, es nicht zu verworren werden zu lassen.

Dadurch, dass man bereits im ersten Band sehr viel über die Protagonisten und deren Eigenschaften erfahren hat, ist man ihnen in diesem Band viel näher. Die Darstellung der Einzelnen wird hier noch mehr vertieft. Die Angriffe durch die Erdgeborenen beginnt das Lager zu spalten. Die einen stehen hinter Wells, der sich als wirklich loyaler und gerechte Anführer entpuppt, der auch gerne mal genauer hinschaut, die anderen stehen mehr hinter Graham, dem es gelingt, gegen die Erdgeborenen aufzustacheln. Durch Rückblicke innerhalb der einzelnen Kapitel, erfährt man auch viel über die jetzigen Beweggründe der Charaktere  Aber nicht nur auf der Erde, auch im Weltall spitzt sich die Lage zu. Nachdem zwei der Raumschiffe vom Hauptschiff getrennt wurden, befindet sich Glass bei ihrem Freund Luke auf der vom Hauptschiff abgespalteten Walden, die beiden versuchen zurück aufs Hauptschiff zu kommen und das gelingt dann Glass auch. Sie schafft es, die Verbindung zwischen den Raumschiffen zu öffnen und ein Kampf um Plätze auf den Raumschiffe, die zurück zur Erde kehren sollen, entsteht.

Also ich muss schon sagen, dass mir dieses Buch richtig gut gefallen hat, die Autorin hat ihre Charaktere mit Tiefgang gefüllt und jeder Einzelnen wirkt durch und durch glaubwürdig in seinen Handlungen. Die Beschreibungen der unterschiedlichen Schauplätze sind durchweg gelungen und man hat ein wenig das Gefühl, die Erde, wie sie in dieser Zukunft sein wird, ebenfalls sehen zu können. Es gibt auch ein kleines bisschen Lovestory, bei der einen mit etwas mehr Drama als bei der anderen, aber es nimmt nicht die Überhand, sondern bleibt auf ein gewisses Maß beschränkt. Die Story weiß zu fesseln und natürlich muss auch dieses Buch mit einem Cliffhanger enden. Ich freu mich auf jeden Fall auf den nächsten Band, den ich mit absoluter Sicherheit lesen möchte.