Rezension

Spannender und hochaktueller Thriller zum Thema Flüchtlinge und Schlepperbanden

Als der Teufel erwachte - Jennifer B. Wind

Als der Teufel erwachte
von Jennifer B. Wind

Bewertet mit 5 Sternen

In einer Wiener Autowerkstatt werden im Kofferraum eines Wagens die Leichen von 2 Männern gefunden. Die Ermittler um Georg Kunze und Thomas "Tom" Neumann machen sich auf die Suche nach den Hintergründen der Tat, müssen dabei aber zunächst ohne ihre Kollegin Jutta Stark auskommen, die sich noch in Nepal auf der Suche nach ihrem Vater befindet. Die Spuren führen die Ermittler zu einer skrupellosen Schlepperbande, die auch vor Mord nicht zurückschreckt.

Dieser Thriller setzt direkt an seinen Vorgänger "Als Gott schlief" an und führt die dort begonnenen Erzählstränge um die Ermittler fort. Man kann dieses Buch allerdings auch problemlos ohne Vorkenntnisse aus diesem Buch lesen, da die erforderlichen Informationen zu den Protagonisten gut in die Haupthandlung eingebaut sind, ohne den Lesefluß zu stören.

Die Krimihandlung kommt am Anfang etwas schleppend in Gang, da zunächst die persönlichen Probleme der Ermittler einen etwas größeren Raum einnehmen, nimmt dann im zweiten Teil des Buches aber deutlich Fahrt auf und führt die Handlung konsequent auf einen dramatischen Showdown zu.
Dabei gelingt es der Autorin auf überzeugende Art und Weise, einen durchgehenden Spannungsbogen aufzubauen, der zu keinem Zeitpunkt für Leerlauf sorgt. Die einzelnen Kapitel werden aus immer wieder wechselnden Erzählperspektiven geschrieben und sorgen so für reichlich Abwechselung. Der gute, flüssige Schreibstil und die clever konstruierte Geschichte tun ein Übriges, den Leser mit jeder Seite tiefer in das Geschehen hineinzuziehen und ihn mit den einzelnen Figuren mitfiebern zu lassen.

Die Thematik des Buches ist an Aktualität kaum zu überbieten und zeichnet zudem den gefährlichen Weg der Flüchtlinge über das Mittelmeer und auch über die sogenannte Balkanroute mit großer Dramatik nach. Die gut gezeichneten Figuren sorgen gerade in diesen Passagen für eine Vielzahl an emotionalen Momenten, die auch nach dem Ende des Buches noch lange nachhallen.  

Kurtum: Ein Thriller, der mich auf ganzer Linie überzeugt hat.