Rezension

Spannender und komplexer Krimi - oder auch ein Agententhriller

Stimme der Toten - Elisabeth Herrmann

Stimme der Toten
von Elisabeth Herrmann

Bewertet mit 5 Sternen

Stimme der Toten ist nach Zeugin der Toten der zweite Band um die Tatortreinigerin Judith Kepler. Man muss den Vorgänger aber nicht unbedingt gelesen haben, um der Handlung folgen zu können. Im Prolog gibt es einen kurzen Abriss mit den wichtigsten Informationen, die zum Verständnis erforderlich sind.

In einer international tätigen Bank hat es einen Todesfall gegeben und Judith wird als Cleaner an den Ort des Geschehens geschickt. Sie entdeckt etwas, das die Polizei an den vermeintlichen Selbstmord zweifeln lässt.

Auf einmal befindet sich Judith in einem groß angelegten Sabotage-Plan mitten zwischen Agenten und ehemaligen Agenten und die Spuren gehen weit zurück bis zu Zeiten der DDR und tangieren auch Judiths Kindheit. Unmöglich zu sagen, wem sie noch trauen kann oder wer sie nur für die eigenen Zwecke missbraucht. Es ist ein komplex angelegtes Verwirrspiel mit einigen unvorhergesehenen Wendungen.

Sehr aufregend und anschaulich geschildert fand ich auch den Neben-Schauplatz als Judith privat mit der Nazi-Szene in Berührung kommt.

Persönlich mag ich ja den etwas verschrobenen und kratzbürstigen Charakter der Protagonistin obwohl sie es dem Leser nicht einfach macht, sie zu mögen. Die Umsetzung ist der Autorin perfekt gelungen.

Trotz des nicht simplen Schreibstils lässt sich die Geschichte sehr flüssig lesen. Obwohl das Buch mit über 500 Seiten sehr umfangreich ist, weist die Geschichte keine Längen auf und Spannung ist jederzeit gewährleistet.

Mir hat auch dieses Buch von Elisabeth Herrmann sehr gut gefallen und ich vergebe 5 Sterne.