Rezension

Spannender, verstörender 2. Teil der Zucker-Reihe

Nr. 13 - Laura Wulff

Nr. 13
von Laura Wulff

Schon der Prolog ist megaspannend, dabei sehr verstörend und brutal. Wir erleben aus der Sicht eines Kindes dessen Vergewaltigung mit. Dann wird im jüdischen Bad eine weibliche Leiche gefunden. Die Ermittler haben Schwierigkeiten, die Leiche zu identifizieren.

In diesem 2. Teil um Marie und Daniel Zucker steht diesmal Daniel im Vordergrund. Seine Vorgesetzten wollen ihn eigentlich los haben. Er bringt sich aber in die Ermittlungen um den Leichenfund im jüdischen Bad ein. Da er mit dem Rollstuhl den Tatort nicht ansehen kann, hilft ihm Leander, der im KK hospitiert. Er nimmt eine Kamera mit hinunter in das Bad. So kann Daniel den Tatort über sein Laptop inspizieren. Leander unterstützt Daniel wo er kann. Im Haus gegenüber der Nr. 13 will eine alte, etwas verwirrte Frau einen Mord beobachtet haben. Kann man ihr glauben oder nicht? Die Anwohner der Bruchstraße 13 demonstrieren gegen die Wohngemeinschaft, da diese aus einer Gruppe von pädophilen Ex-Häftlingen besteht. Zwischen Daniel und Marie kriselt es noch immer. Diesmal steht das Thema Kinder bei den beiden im Vordergrund. Beide machen sich darüber Gedanken, reden aber miteinander nicht darüber.

Benjamin, Maries Cousin, wohnt immer noch bei den Zuckers. Er fühlt sich von seinen Eltern vernachlässigt. Doch auch die Zuckers haben wenig Zeit für den Jungen. Er beschließt, Daniel bei den Ermittlungen zu helfen und lernt in der Bruchstraße 13 einen charismatischen Mann kennen ...

Verschiedene Handlungsstränge, in denen wir die Ermittlungen von Daniel, die Erlebnisse von Benjamin und den traurigen Leidensweg eines kleinen Jungen, mitverfolgen können, bringen uns recht nahe an das Geschehen. Laura Wulff beschreibt die Ereignisse sehr detailliert,  was teilweise richtig schockierend  und bestimmt nicht geeignet für schwache Gemüter ist.

Die Protagonisten sind sympathisch, haben aber alle ihre Macken. Auch die Nebendarsteller sind sehr interessante Figuren. Die Dialoge sind mehr als gelungen. Dabei nutzt die Autorin Umgangssprache und teilweise auch Dialekt.

Laura Wulff hat rund um das Thema Pädophilie einen brisanten, sehr spannenden, teilweise mehr verstörenden und fesselnden Thriller geschrieben. 5/5 Sterne für diesen fast noch spannenderen 2. Teil der Zuckerreihe. Ich bin gespannt, was wir mit der Zucker-Familie noch so erleben.