Rezension

Spannender Wissenschaftsthriller

Der Schlüssel des Salomon - J. R. Dos Santos

Der Schlüssel des Salomon
von J. R. Dos Santos

Bewertet mit 4 Sternen

Der CIA-Agent Frank Bellamy wird tot im CERN in Genf aufgefunden. Bei ihm findet man einen Zettel mit einem Hinweis auf den portugiesischen Geschichtsprofessor und Kryptanalyst Tomás Noronha, der sich zeitlich auch in Genf aufhält. Es beginnt eine Verfolgungsjagd durch Portugal und in die USA, bei der es darum geht, herauszufinden, was es mit dem sogenannten „Schlüssel des Salomon“, einem Amulett mit versteckten Hinweisen, auf sich hat, und was hinter dem Projekt „Quantenauge“, am dem Frank Bellamy zuletzt gearbeitet hat, steckt. Tomás wird schnell klar, dass er und seine Freundin Maria Flor, die ihn begleitet, in Lebensgefahr schweben. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

 

Meine Meinung:

Nachdem mir der Wissenschaftsthriller „Das Einstein Enigma“ von Dos Santos aufgrund der guten Darstellung des wissenschaftlichen Teils bereits sehr gut gefallen hatte, hatte ich sehr hohe Erwartungen an seinen neuen Roman „Der Schlüssel des Salomon“. Insbesondere bezüglich der Dialoge rund um die interessanten Erkenntnisse aus dem Bereich der Quantenmechanik hat sich für mich die Lektüre des Romans auch wieder sehr gelohnt. Dos Santos versteht es, wissenschaftliche Theorien und Zusammenhänge und vermeintlich trockene Theorie so gekonnt in Gespräche, Dialoge… zu packen, dass sie auch für Nicht-Experten auf dem Gebiet verständlich sind und auch so spannend beschrieben, dass man die Seiten einfach nur verschlingt. Besonders gut gefallen haben mir die Beschreibungen zur Entstehung der Theorie rund um Quantenmechanik, Welle-Teilchen-Dualismus und Quantencomputer; ich habe sehr viel gelernt über die Konferenzen von Solvay und den Physikerstreit zwischen Einstein und Bohr und ihren jeweiligen Mitstreitern.

Die Thrillergeschichte rund um die Wissenschaft war dagegen vergleichsweise schwach. Einiges kam mir vor wie ein Dan Brown-Abklatsch, anderes war so überzogen dargestellt, dass es mir sehr unglaubwürdig vorkam. Auch viele der handelnden Personen bleiben eher blass.

 

Fazit:

Ich freue mich auf weitere Bücher von Dos Santos, allerdings nicht auf die Thrillerelemente, sondern auf seine phantastischen gut verständlichen Schilderungen wissenschaftlicher Zusammenhänge!