Rezension

Spannender zweiter Teil der Auswanderersaga um Emma und Carl Scheerer

Der Ruf des Kookaburra - Julie Leuze

Der Ruf des Kookaburra
von Julie Leuze

Bewertet mit 5 Sternen

~Emma und Carl Scheerer leben mit den Ureinwohnern Australiens im Regenwald und gehen ihren Forschungsprojekten nach, die sich mit der Heilkunst der Eingeborenen, aber auch ihren Sitten, Bräuchen und der Kultur beschäftigen.
Als ihre Freundin Zwillinge erwartet und die Gesetze des Clans verlangen, das zweite Kind zu töten, entscheidet Emma sich für die Adoption der kleinen Belle. Gleichzeitig wird Emma selbst der Inhalt einer Prophezeiung, die vorhersagt, dass sie den Tod bringen wird. Nach der Aufnahme der kleinen Belle, die den Alltag von Emma und Carl ziemlich durcheinander bringt, kommt es zu einem folgeschweren Streit zwischen den beiden, nach dem Carl das Lager verlässt und - trotz intensiver Suche - verschwunden bleibt. Emma ist außer sich vor Sorge und kann nicht glauben, dass Carl tot sein soll. Andererseits fühlt sie sich zu dem jungen Engländer John hingezogen, der im Auftrag der Regierung ihre Forschungsarbeit kontrollieren soll....

Meine Meinung:
Der Roman von Julie Leuze beschert uns ein Wiedersehen mit den sympathischen Charakteren Emma und Carl sowie ihren Freunden bei den Ureinwohnern Australiens. Die Geschichte wird wieder so fesselnd erzählt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Im Gegensatz zum ersten Teil "Der Duft von Hibiskus" erfährt man als Leser noch wesentlich mehr über die Sitten und Gebräuche sowie Kultur der Aborigines und taucht noch wesentlich stärker in die australischen Gegebenheiten im 19. Jahrhundert ein.
Ein Großteil der Geschichte ist geprägt vom Verschwinden Carls, was dazu führt, dass Emma sich erneut allein behaupten muss. Sie wächst weiter an dieser Herausforderung und ist eine ungewöhnlich starke Frau - gerade auch in dieser Zeit!
Neben dem wunderbar flüssigen und einnehmenden Schreibstil hat mir an diesem Band besonders gut gefallen, dass man so viele Hintergründe über den australischen Kontinent erfahren hat. Man merkt beim Lesen deutlich die detaillierte Recherchearbeit und das große Hintergrundwissen der Autorin, die die Geschichte sehr glaubwürdig und authentisch machen. Auch die persönliche Geschichte mit großen Gefühlen, aber ohne jeden Kitsch, hat mich berührt.

Fazit:
Ich kann diesen Roman von Julie Leuze - mit einer starken Protagonistin in der besonderen Welt des australischen Regenwalds - uneingeschränkt empfehlen. Er hat mir wunderschöne und (ent)spannende Lesestunden beschert.