Rezension

Spannendes Buch, interessante Themen, mit überraschendem Ende !!

Die Nacht gehört den Wölfen
von Wulf Dorn

Klappentext:
"Seit dem tödlichen Autounfall seiner Eltern, den er selbst miterlebt hat, leidet Simon unter Albträumen und Angstzuständen. Nach einem Psychiatrieaufenthalt zieht er zu seiner Tante und seinem Bruder, aber es fällt ihm schwer, sich in seinem neuen Leben zurechtzufinden. Vor allem, als er feststellen muss, dass seine schlimmen Träume Wirklichkeit werden: Etwas Böses scheint im Dunkel, das Simon umgibt, erwacht zu sein. Und das Verschwinden eines Mädchens ist erst der Anfang …"

Meine Meinung:

Das Cover hat mich schon sehr angesprochen, jedoch bin ich durch eine Rezension einer Bekannten, auf das Buch aufmerksam geworden.
Alleine die Farbauswahl, die hier verwendet wird, ist toll. Ich mag es sehr, wenn starke Kontraste genutzt werden, wie es hier der Fall ist. Das große weiße skizzierte Maul des Wolfes setzt sich wunderbar vom schwarzen Hintergrund ab. Auch der rote Schriftzug des Titels fügt sich gut ein. Es besteht hier ein deutlicher inhaltlicher Zusammenhang zum Buch.

Auch inhaltlich hat mich das Buch sehr schnell angesprochen, denn ich finde, vielleicht auch durch meine beruflichen Erfahrungen bedingt, Themen wie psychiatrische Erkrankungen, Traumata aber auch das Leben mit Autismus sehr interessant und spannend. Ebenso geht der Autor auf Angstzustände, Depressionen und Verlustängste ein. Was mir sehr gut gefallen hat, ist die doch sehr sensible, behutsame Art und Weise, auf die er diese Themen anspricht. Dennoch schafft es Wulf Dorn es dauerhaft und konstant Spannung aufzubauen, das Buch hat mich fesseln können. Besonders erwähnen muss man an dieser Stelle, dass ich durch einige unerwartete Wendungen in der Handlung wirklich nie genau wusste, woran ich bin. Niemals hätte ich mit einer solchen Auflösung und diesem Ende gerechnet. Das Ende selbst hat mir leider nicht ganz so zugesagt, was aber wirklich das Einzige ist, was ich ernsthaft an diesem Buch kritisieren kann.
Der Aufbau der Handlung erfolgt in sehr kurzen Kapiteln, anfangs habe ich das als störend empfunden, was sich jedoch nach kurzer Zeit änderte. Ich hatte von Beginn an keinerlei Probleme der Geschichte zu folgen, was sicher an dem flüssigen, gut verständlichen Schreibstil lag. Erzählt wird das Geschehen aus Simons Sicht(in der dritten Person), hier hätte mich das Einsetzen der Ich-Perspektive durchaus angesprochen, weil ich mich dadurch den Protagonisten noch näher fühle, ihre Gedanken und Gefühle als intensiver empfinde, aber das ist sicher einfach eine Frage des Geschmacks.
Die Charaktere im Buch sind vielseitig und interessant gestaltet worden, es hat Spaß gemacht, ihre Entwicklung während der Handlung beobachten zu können.

Ich gebe dem Buch vier von fünf Sternen, kann aber sagen, dass ich in Zukunft durchaus das ein oder andere Buch von Wulf Dorn lesen möchte, seine Art Spannung aufzubauen hat mich wirklich neugierig gemacht.