Rezension

Spannendes Jugendbuch mit düsteren Bildern, aber ohne richtigen Tiefgang

Palast der Finsternis - Stefan Bachmann

Palast der Finsternis
von Stefan Bachmann

Bewertet mit 3 Sternen

Aus der originellen Grundidee entwickelt Bachmann eine spannende Geschichte mit überraschenden Wendungen. Ich hätte mir lediglich ein bisschen mehr Tiefe gewünscht, einen stärkeren Bezug zu unserer Gesellschaft, Geschichte und Ethik. Auch bleiben manche Figuren, ihre Motivation und Hintergründe etwas blass. So ist das actionreiche Buch schnell konsumiert und wirkt nicht lange nach.

Fünf Jugendliche wurden auserwählt an einer Expedition zur Erforschung eines unterirdischen Palastes in Frankreich teilzunehmen. Er soll aus der Zeit der Französischen Revolution im 18. Jahrhundert stammen. In diesem Palast erwarten sie 30 Meter tief unter der Erde unglaubliche Gefahren und eine düstere Geschichte.

Aus der originellen Grundidee entwickelt Bachmann eine spannende Geschichte mit überraschenden Wendungen. Durch die zwei Erzählstränge (einer im 18. Jahrhundert, einer in der Gegenwart) hofft der Leser beständig einen kleinen Wissensvorsprung zu erhaschen, aber letztlich weiß er trotzdem bis zum Schluss nicht, worauf die Geschichte hinausläuft und wer mit heiler Haut dem unterirdischen Palast entkommen wird. Die Sprache ist so bildhaft, dass mir tatsächlich häufig eine Art Kinofilm vor Augen stand und ich mir einzelne Szenen einer möglichen Verfilmung unglaublich gut vorstellen konnte. Einziges Manko war für mich, dass die Passagen, die im 18. Jahrhundert spielen, sprachlich nicht immer überzeugt haben: Ihre Sprache war nicht immer authentisch, da wird auch schon mal "alles klar" gesagt. Ich vermute, dass das dem Zielpublikum geschuldet ist, allerdings schadet es der spannenden Lektüre keineswegs. Ich hätte mir lediglich ein bisschen mehr Tiefe gewünscht, einen stärkeren Bezug zu unserer Gesellschaft, Geschichte und Ethik. Auch bleiben manche Figuren, ihre Motivation und Hintergründe etwas blass. So ist das actionreiche Buch schnell konsumiert und wirkt nicht lange nach.

Alles in allem ist es ein spannendes Jugendbuch mit origineller Grundidee, düsteren Bildern und überraschenden Wendungen. Für meinen Geschmack fehlt allerdings der Tiefgang.