Rezension

Spannendes Katz- und Mausspiel

Post Mortem - Tage des Zorns - Mark Roderick

Post Mortem - Tage des Zorns
von Mark Roderick

Bewertet mit 4 Sternen

Interpol-Agentin Emilia Ness ist auf der Jagd nach dem Serienkiller Dante, der Ehepaare ermordet und am Tatort Zitate zurücklässt, die er mit dem Blut seiner Opfer schreibt. Es hat beinahe den Anschein, als ob er Emilia Ness damit herausfordern würde. Emilia erhält ein hübsch verpacktes Päckchen, in dem sich ein abgeschnittenes Ohr befindet. Schon bald trifft ein neues Geschenk für die Interpol-Agentin ein. Als dann noch ihre Tochter Becky aus dem Internat entführt wird, beginnt für Emilia ein perfides Katz- und Mausspiel. Profikiller Avram Kuyper ahnt nicht, dass auch er eine wichtige Rolle in diesem Spiel einnehmen wird.....

"Post Mortem - Tage des Zorns" ist, nach "Post Mortem - Tränen aus Blut" und "Post Mortem - Zeit der Asche",  mittlerweile der dritte Band der Reihe.  Da es in diesem Teil einige Rückblicke auf frühere Ereignisse gibt, kann man dem aktuellen Fall sicher auch problemlos folgen, wenn man die ersten Bände nicht gelesen hat. Allerdings ist es gerade bei diesen Büchern empfehlenswert die vorgesehene Reihenfolge einzuhalten, da die Handlung aufeinander aufbaut und man sich sonst eventuell die Spannung verdirbt. Ein Quereinstieg ist sicher möglich, doch nicht unbedingt empfehlenswert.

Auch in diesem dritten Teil gelingt der Einstieg in die Handlung mühelos. Man beobachtet das Geschehen aus ständig wechselnden Perspektiven und schaut dabei sowohl Emilia Ness, als auch Avram Kuyper über die Schulter. Die Handlungsstränge scheinen zunächst keine Verbindung zu haben, sind allerdings, jeder auf seine Weise, durchgehend interessant. Die Kapitel sind recht kurz und wechseln oft an entscheidenden Stellen, sodass man früh in den Sog der Handlung gerät und das Buch kaum aus der Hand legen mag. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar, sodass sich auch dieser Teil der Reihe quasi von selbst liest.

Allzu zartbesaitet darf man allerdings nicht sein, wenn man zu diesem Thriller greift. Denn hier schaut man in tiefste menschliche Abgründe und Mark Roderick beschreibt entscheidende Szenen mal wieder so lebendig, dass man das Grauen entsetzt und doch gleichermaßen fasziniert, vor Augen hat. Die Spannung baut sich früh auf und gipfelt in einem atemberaubenden Finale, das mit einer Überraschung punktet, die einen mit offenem Mund zurücklässt. Es gibt zwar durchaus Stellen, die etwas unglaubwürdig und arg konstruiert wirken, doch bei diesem Thriller kann man darüber hinwegsehen.

Thriller sind ja meine absoluten Favoriten und deshalb habe ich bereits die Vorgänger mit Begeisterung gelesen. Auch diesen Band konnte ich, einmal angefangen, kaum noch aus der Hand legen. Manchmal habe ich zwar gedacht, dass es dieses Mal an einigen Stellen etwas übertrieben und dadurch ziemlich konstruiert wirkt, doch wirklich gestört habe ich mich daran nicht. Denn ich habe die Handlung gebannt verfolgt und konnte mich kaum davon lösen. Ich vergebe vier von fünf Bewertungssternchen und freue mich bereits jetzt auf den nächsten Teil der Reihe.