Rezension

Spannendes und solides Debüt

Siebenschön - Judith Winter

Siebenschön
von Judith Winter

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt: Ein unheimlicher Brief erreicht die Grafikerin Christina Höffgen. Ohne einen Absender spricht der handgeschriebene Brief die junge Frau direkt an. "Theo hat versagt." lautet dabei der erste Satz. Doch wer ist Theo? Christina kann sich darauf keinen Reim machen und auch der restliche Inhalt des Briefes verwirrt sie so sehr, dass sie sich Rat später am Abend Rat bei ihrem Mann holt. Sie folgen den rätselhaften Anweisungen ihres Briefeschreibers und finden in einer verlassenen Lagerhalle in Frankfurt eine Frauenleiche.

Das neuformierte Ermittlerinnen-Duo Emilia Capelli und Mai Zhou untersuchen den Tatort. Doch beide ahnen zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass dies nicht der erste bizarre Mord eines detailbesessenen Serienkiller war, der sein Werk auch noch lange nicht abgeschlossen hat.

Meinung: Die Geschichte geht sofort spannend los, man ist mitten drin und die Charaktere sind alle interessant ausgearbeitet. Man erfährt viel über die unterschiedlichen Ermittler, deren Hintergründe und wie sie zueinander stehen. Emilia und ihre neue Kollegin beginnen ihre Ermittlungen mit großen Startschwierigkeiten und Stutenbissigkeiten, was sich aber im Laufe des Falles Stück für Stück bessert.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er war flüssig zu lesen und auch die Geschehnisse wurden sehr realistisch dargestellt. Man kann das Buch ab einem bestimmten Zeitpunkt einfach nicht mehr aus der Hand legen. Aber dafür sind die vielen kurzen Abschnitte gut, denn so muss man nicht mitten in einem Kapitel unterbrechen und hat alle paar Seiten die Möglichkeit, das Buch zur Seite zu legen. Die kurzen Kapitel geben dem Buch ein gutes Tempo, aber auch ziemlich viele spannende Cliffhanger.

Es gibt vielen unterschiedlichen Perspektiven aus denen erzählt wird. Diese lassen einen das Geschehen sehr gut verfolgen, sodass sich die einzelnen Handlungen wie Puzzleteile zusammensetzen. Ich mag vor allem Thriller, die auch aus der Sicht des Täters erzählen, und das ist hier ebenfalls der Fall, ohne das man weiß, wer der Täter ist. Das "Spiel" mit den Briefen ist unglaublich spannend. Selbst nach 2/3 des Buches kann man einfach nicht sagen wer nun der Täter sein könnte, sodass es bis zum Ende wirklich nicht an Spannung verliert.

Allein der Showdown hat mir dann nicht mehr 100%ig gefallen, da er mir etwas konstruiert daherkam und auch ein abschließendes Fazit fehlte. Denn leider wird am Ende das Motiv des Täters bzw. der ganze Fall nicht noch mal zusammengefasst. Ich hätte gerne meine Vermutungen bestätigt gewusst, sodass ein kleines Fazit am Ende einfach noch mal schön gewesen wäre. So blieben für mich ein paar Fragen nicht vollständig geklärt bzw. ich musste rätseln ob ich die Zusammenhänge richtig verstanden habe.

Fazit: Ein sehr spannendes und solides Debüt und ein toller erster Fall für ein sympathisches Ermittlerinnen-Duo.

Kommentare

Janine2610 kommentierte am 11. Februar 2014 um 05:39

Ich bin jetzt fest dazu entschlossen: ICH WILL DIESES BUCH AUCH LESEN!! ;-)

Dass es hochspannend und mitreißend ist, weiß ich ja nun auch durch andere Rezensionen zur genüge. - Jetzt muss ich mich aber echt selbst davon überzeugen.

Danke für deine Rezension! <3