Rezension

Spannung auf hohem Niveau

Racheherbst
von Andreas Gruber

Bewertet mit 5 Sternen

Es war einfach mal wieder an der Zeit sich einem Thriller zu widmen und da "Racheherbst" schon vom Titel her in die dunkle Jahreszeit zu passen schien, freute ich mich umso mehr aufs Lesen. Ich wurde nicht enttäuscht, denn die Spannung beginnt gleich auf der ersten Buchseite und zieht sich wie ein roter Faden durch den Thriller hindurch. Ein Thriller, der seine Spannung halten kann ist selten und gefiel mir daher unglaublich gut. Es werden einige Storys parallel miteinander verstrickt, um am Ende ineinanderfließen zu können.

Als Leserin war ich lange Zeit völlig ahnungslos, was der Serienmörder für ein Motiv haben könnte. Es ist blutig, absolut widerlich und definitiv krank. 100 Seiten vor Ende offenbart er sich uns und zeigt definitiv eine echte Psychose auf, dessen Weg einige Leichen zierten. Wer ist dieser Mann, der kaltblütig Frauen ermordet und dabei auf das Geburtsdatum achtet?

Interessant hierbei ist Mikaela, eine Tschechin, die sich zur Aufgabe macht den Mörder ihrer Tochter Natalie zu finden. Ihr Leben steht an einem Schneidepunkt und endlich entwickelt sie genügend Stärke, um sich von ihrem gewalttätigen Freund Timo zu trennen. Sie trifft auf Walter Puslaski und gemeinsam machen sie sich auf die Reise über Prag und Passau bis nach Wien. Mikaela scheint Puslaski immer einen Schritt voraus und benutzt einiges an Tricks um ihr Ziel zu erreichen. Sie erscheint mir als starke Frau, geläutert vom Leben, sodass sie in meinen Augen wirklich brilliert. Die Protagonisten sind sehr lebendig und authentisch gezeichnet und es gefiel mir sehr sie auf ihrer Reise und Suche zu begleiten. Es ist traurig, es ist erfrischend und hochgradig spannend. Mikaela entwickelt geradezu Löwenkräfte, um dem Mörder ihrer Tochter zu finden. Sie ist schlau und verfügt auch über genügend Geld, um dem Mörder immer näher zu kommen. Es scheint ihr völlig egal zu sein, das sie sich selbst in große Gefahr bringt oder eben auch einiges an Straftaten begeht. Letztendlich ist sie es, die Puslaski retten kann und nicht umgekehrt.

"Racheherbst" hat mich einige Stunden sehr fesseln können, um mich dann am Ende über den doch recht guten Ausgang der Story völlig fasziniert vom Geschehen zurückzulassen. Von mir eine absolute Leseempfehlung für einen Thriller, der auf 512 Seiten echte Hochspannung bieten konnte.