Rezension

Spannung in den Südtiroler Bergen

Liebe macht zornesblind
von Ralph Neubauer

Bewertet mit 4.5 Sternen

Kurz zum Inhalt:
Commissario Fabio Fameo ist einem Betrüger-Ring auf der Spur, der Geldautomaten auf Tankstellen manipuliert. Dann tauchen 2 Leichen im Pfossental auf.
Und dann ist da noch seine neue Kollegin, Francesca Giardi, und die neue ViceVicequestora, die der Ausländerkriminalität an den Kragen will. Bei seinen Ermittlungen stößt er auf die Partnervermittlungsagentur Omega, die einem einsamen Schafbauern eine Frau aus Rumänien vermittelt hat. Wie hängen diese Fälle zusammen?

Meine Meinung:
"Liebe macht zornesblind" ist der zweite Teil der Reihe um Commissario Fameo, der aber eigenständig zu lesen ist.

Anfangs habe ich ein bisschen gebraucht, um in die Geschichte hineinzukommen, aber schnell habe ich Commissario Fameo ins Herz geschlossen.
Bei seinen Ermittlungen benutzt er seinen Verstand und hört auf sein Gefühl, und seine anfangs ungewollte neue Kollegin stellt sich als sehr große Hilfe heraus!
Besonders mag ich auch den Freund von Fameo, Tommaso Caruso, der den Caribinieri angehört. Und dass beide erfolgreich zusammenarbeiten, obwohl das anscheinend nicht üblich ist - im Gegenteil, die beiden Polizeieinheiten sind eher verfeindet.

Der Spannungsbogen wird auch gekonnt aufrecht gehalten, und bald konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Organisiertes Verbrechen, Menschenhandel und Korruption sind Thema dieses Krimis.
Man muss auch viel mitdenken, da so viel passiert, und man die Zusammenhänge erst nach und nach erkennt und die Handlungsstränge erst stückweise zu einem Ganzen verflechten.

Man lernt auf erzählerische Weise viel über die Polizeistrukturen in Italien, und die wunderschöne Gegend des Pfossentals und Bozen werden bildlich nähergebracht. Ich konnte mir alles wundervoll vorstellen.

Schön wird auch die Liebe zwischen Fameo und seiner Verlobten Elisabeth, die er im ersten Band kennengelernt hat, dargestellt. Die Hochzeit der beiden wurde mir persönlich jedoch zu schnell und zu kurz abgehandelt.

Das Cover trifft jetzt nicht so ganz meinen Geschmack, aber dass das "O" in "Südtirol Krimi" wie ein Fadenkreuz aussieht, finde ich pfiffig und lässt auf den ersten Blick einen Krimi erkennen!

Fazit:
Kurzweiliger Regionalkrimi aus Südtirol mit viel Lokalkolorit, in dem sich zwei vermeintlich nicht zusammengehörige Handlungsstränge zu einem Ganzen verflechten. Gut zu lesen; sympathische Protagonisten; 4,5 Sterne von mir.