Rezension

Spannung leider erst gegen Ende

Ich will brav sein - Clara Weiss

Ich will brav sein
von Clara Weiss

Bewertet mit 2.5 Sternen

Vor ein paar Tagen hab ich das Buch beendet und ich muss sagen, es war leider mehr Zwang als Spaß, da ich es zusammen mit einer Freundin gelesen habe, die ebenfalls nicht so begeistert von dem Buch ist.
 

Klappentext:

 

Der Sommer steht vor der Tür, als die Studentin Juli das kleine Dachzimmer in dem charmanten Münchner Mietshaus bezieht. Sie teilt die Wohnung mit der jungen Schauspielerin Greta, die ihr auf Anhieb sympathisch ist, und zunächst ist Juli glücklich in ihrer neuen Umgebung. Doch dann mehren sich die Hinweise, dass Greta ein ebenso undurchsichtiges wie grausames Spiel mit ihr treibt – und während eine mörderische Hitzewelle die Stadt wie eine Glocke umschließt, gerät Julis Leben immer mehr zur Hölle: Sie entdeckt eine Leiche auf dem Dachboden, ihre beste Freundin verschwindet, ein stummes Mädchen im Treppenhaus versetzt sie in Angst und Schrecken. Als sich weitere Todesfälle ereignen, weiß sie, dass auch sie selbst in höchster Gefahr ist. Aber da ist es fast schon zu spät …

 

 

Meine Meinung:

Fangen wir mit der ersten positiven Sache an, dem Schreibstil. Das Buch lässt sich einfach und flüssig lesen, was eventuell auch dazu beigetragen hat, dass ich es doch relativ schnell gelesen hab. Die Charaktere werden anfangs kurz vorgestellt, sodass man einen kleinen Überblick erhält.

 

Juli zieht zu Greta, einer berühmten Schauspielerin am Theater, in die WG, doch schon bald stellt sich Greta als komische Persönlichkeit raus, der Juli nicht so ganz traut. Ihr größter Beweggrund, um nach München zu ziehen, war die Suche nach einem Garten am Fluss, von dem ihre Mutter ihr damals erzählt hat, die jedoch mittlerweile in einem Pflegeheim ist.
Diese Suche wird aber leider nur zur Nebensache, genauso wie ein Leichenfund auf dem Dachboden. Die Polizei erscheint zwar am Tatort und befragt die Anwesenden, aber dann passiert einfach mal eine Woche nichts. Die Story geht nicht voran und es wird mir nicht genug Eigeninitiative von Juli gezeigt, die die Leiche schließlich gefunden hat.

 

So zieht es sich leider durch das ganze Buch. Es ist auf den ersten 300 Seiten weder spannend, noch wird das Buch dem Genre Psychothriller gerecht, dafür erfährt man alles Mögliche über Obst und Gemüse, da Juli nebenbei bei ihrem Nachbarn im Laden arbeitet.

Ich konnte mich teilweise besser and die Beschreibung von Erdbeeren, Auberginen und Zucchinis erinnern, als an die Story, was wirklich schade ist.

Nach und nach verschwinden Leute aus Julis Leben und auch das wird eher hingenommen, als der Sache wirklich nachgegangen, erst die letzten 100 Seiten des Buches haben einen wirklich durch Spannung und rasantes Tempo zum Weiterlesen animiert.

Dabei muss ich aber auch sagen, dass mir das Ende schon fast zu kompliziert und zu gut konzipiert worden ist, bei so einer schwachen und nichtssagenden Vorgeschichte.

Am Ende wird dem Lese nochmal deutlich, wie sehr man sich in Charakteren und deren Handlung täuschen kann, es kommen einige Twists auf, die der Autorin gut gelungen sind.

Mein Fazit:

Leider ein Buch, bei dem der Klappentext vielversprechend klingt, es an der Umsetzung jedoch gescheitert ist. Die ersten 300 Seiten waren lediglich Alltagserzählungen, bei denen ab und zu was vermeintlich spannendes, wie ein Leichenfund, eingeschoben wurde.

Die letzten 100 Seiten konnten das Buch retten und ich finde die Auflösung sehr gut gemacht, auch wenn das Ende eventuell zu weit hergeholt ist und mich nicht komplett begrfriedigt.