Rezension

Spannung pur

Ich beobachte dich - Chevy Stevens

Ich beobachte dich
von Chevy Stevens

Bewertet mit 5 Sternen

Lindsey und Sophie sind vor elf Jahren geflohen. Weg von ihrem Zuhause und dem tyrannischen, gewalttätigen Ehemann Andrew, der Lindseys Leben immer wieder schwer gemacht hat. Nichts deutet darauf hin, wo die Beiden sich derzeit befinden. Doch nach all der Zeit kommt Andrew aus dem Gefängnis frei. Und er wird sie finden. 
Meine Meinung:
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut. Die Geschichte ist so aufgebaut, dass der Leser immer wieder zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit hin und her springt. So ist es möglich, zu verstehen, warum Lindsey so gehandelt hat. Das Buch ist ausserdem ebenfalls aus der Sicht von Sophie,die Tochter von Lindsey und Andrew, geschrieben. 
Lindsey hat sich damals in Andrews schönen Schein verliebt. Bereits nach den ersten Kapiteln wird das auch dem Leser klar. Auf eine furchtbare Art und Weise hat er sein Netz um sie und ihre Familie gewoben und ihr immer wieder klargemacht, was passiert, wenn dieses Netz durchbrochen wird. Dinge, bei denen Andrew meinte, sie wären nur Zufall wurden genau von ihm eingesetzt, um Lindsey Angst zu machen und ihr zu zeigen, wer die Fäden in der Hand hat. Das sie sich nach all dieser Zeit ein neues Leben aufgebaut hat, mit einem neuen Partner und einem Job finde ich großartig. Es gehört viel Mut dazu, diesen Weg zu gehen. 
Andrew ist kontrollsüchtig. Er scheint ebenfalls ein Problem mit Alkohol zu haben und wird immer wieder gewalttätig. Ein Mensch wie er, braucht dringend Hilfe. Alleine wird er sich nicht von seinen Dämonen befreien können.Die Art und Weise, wie er Lindsey immer wieder Angst macht und ihr zeigt, wer das sagen hat ist krank. Und auf eine kranke Art und Weise so schlau durchdacht, dass es wirklich schwer ist, als Außenstehender dahinter zu kommen. Nach all der Zeit im Gefängnis ist ihm nun klargeworden, dass er seine Herangehensweise ändern muss, um an Lindsey zu kommen. Und das tut er nun über Sophie. 
Sophie ist gerade mal 17 Jahre alt, als Andrew wieder in ihr Leben tritt. Damals war sie noch zu klein, um zu verstehen, was Andrew mit ihrer Mutter macht. Doch Lindsey hat ihr alles erzählt. Umso verantwortungsloser finde ich es, dass Sophie sich dennoch mit Andrew trifft. Auch ihre Entwicklung in der Geschichte gefällt mir leider gar nicht. Selbst zum Ende hin, wo man meinen könnte, dass Sophie nach all dem etwas reifer geworden ist lässt ihr Verhalten nicht darauf schließen. Im Gegenteil sie wird mir sogar richtig unsympathisch. 

Die Geschichte ist spannend aufgebaut. Immer wieder habe ich mich dabei ertappt, wie ich irgendwen verdächtigt habe. Ich mag es, wenn nicht gleich auf der Hand liegt, was als nächstes passiert. Außerdem mochte ich die Spannung und die bedrückende Stimmung, die immer wieder im Hintergrund gelauert hat. Das Ende fand ich sehr gut! Es konnte mich total überzeugen und hatte eine Wendung, mit der ich so nicht gerechnet hätte. 

Von mir bekommt das Buch 5 von 5 Sterne, weil ich super in die Geschichte eintauchen konnte und manchmal auch Gänsehaut bekam.