Rezension

Spannung und Gänsehaut garantiert

Der Todesprophet - Chris Karlden

Der Todesprophet
von Chris Karlden

Ben Weidner ist Schlimmes widerfahren. Als Journalist wollte er in Äthiopien über die Grausamkeiten am Volk berichten und geriet selbst in die Fänge der Terroristen. Das er überlebt, grenzt an ein Wunder. Nach seiner Rückkehr ist er schwer traumatisiert, hat unkontrollierte Panikattacken und Blackouts. Da die Beziehung zu seiner Familie darunter leidet, lebt er seit einiger Zeit allein. Um unter Menschen zu kommen, pflegt er die wenigen sozialen Kontakte, die er noch hat. Nach einem Treffen mit seinem Freund Victor und der ehemaligen Klassenkameradin Tamara findet er diese am nächsten Morgen tot in der Wohnung auf. Er hat keine Ahnung, was am Abend zuvor geschah. Am meisten erschüttert ihn, dass der kleine Sohn Tamaras ihren Tod mit ansehen musste. Durch seinen eigenen Artikel über Hellseherei und die Ankündigung der Uhrzeit „2:41 Uhr“ gerät er schnell in das Visier der Polizei. Diese findet im Badezimmer der Toten genau diese Uhrzeit an der Wand. Woher wusste Ben von der Uhrzeit, die offensichtlich auch die Todeszeit war? Als nur einen Tag später erneut ein Opfer nach genau dem gleichen Muster gefunden wird, ist dem ermittelnden Kommissar Hartmann klar, der Täter ist Ben Weidner.

Wieweit und ob Ben überhaupt in die Todesfälle verstrickt ist, das muss und sollte jeder selbst lesen.

Chris Karlden, den ich bereits durch die Bücher „Monströs“ und „Unvergolten“ kannte, ist es auch hier wieder gelungen, eine extrem spannenden Thriller zu schreiben. Von der ersten Minute an wird der Albtraum von Ben Weidner von einer unterschwelligen Bedrohung getragen, die am Ende in einem unglaublich atemberaubenden Finale endet. Mit psychologischer Raffinesse gelingt es Chris Karlden die Spannung von Kapitel zu Kapitel zu steigern. Dabei lässt er die Leser auf der Suche nach dem Täter lange Zeit im Dunkeln tappen. Die Auflösung ist überraschend und gelungen. Dieser grandiose Thriller hält einem bis zum Schluss in Atem, man möchte das Buch eigentlich gar nicht mehr aus der Hand legen.

Von mir für dieses Buch wieder verdiente fünf Sterne.