Rezension

Spannung und Tränen

28 Tage lang - David Safier

28 Tage lang
von David Safier

Bewertet mit 4 Sternen

Fazit: Schwere Kost – spannend und jugendtauglich erzählt.

Bücher über den Holocaust sind wichtig und ebenso wichtig ist es, dieses Thema auch der jungen Generation nahe zu bringen. Dies ist David Safier mit „28 Tage lang“ gelungen. Die Tage im Warschauer Ghetto lässt er die 16-jährige Mira aus ihrer Sicht erzählen. Ihre Konflikte, ihre Ängste, ihre Gefühle, ihr Hass, all das erlebe ich hautnah. David Safier hat eine einfache und leicht verständliche Sprache gewählt, die sich in auch den Dialogen widerspiegelt. Mir war das etwas zu „modern“, aber junge Leser werden es mögen, dass Mira so denkt und redet wie sie.

Mira und ihre Gefährten sind fiktive Personen, zu denen sich einige historische Persönlichkeiten in Nebenrollen gesellen wie z. B. Janusz Korczak. Eindrucksvoll schildert David Safier historisch belegte Ereignisse und einige Male konnte ich nicht weiterlesen, weil mir dir Tränen in die Augen schossen. Dann wiederum hatte ich das Gefühl einen Thriller zu lesen, atemberaubende Spannung lässt mich durch die Seiten fliegen. Allerdings bleibt dabei auch ein etwas befremdliches Gefühl zurück, obwohl David Safier mich ganz am Anfang darauf vorbereitet hat. Während des Lesens stellte sich mir die Frage, ob das wirklich notwendig war. Eine andere Frage begleitete mich die ganze Zeit während des Lesens: „Was für ein Mensch willst du sein“. David Safier stellt die Frage mehrmals, ich konnte es gar nicht vergessen und … ich habe keine Antwort gefunden. Aber ich habe viel nachgedacht und das wird nicht nur mir so ergehen.

Dieses Buch liest man nicht einfach so, es bleibt sehr viel im Kopf zurück und damit hat David Safier sein Ziel erreicht. Bei Lesern aller Altersklassen. Und deshalb verzeihe ich auch ein paar sprachliche Einfachheiten, die mich zwar beim Lesen gestört haben, aber im Nachhinein unbedeutend sind.

Fazit: Schwere Kost – spannend und jugendtauglich erzählt.