Rezension

Spannungsgeladene nordische Geschichte

Herrscher des Nordens - Thors Hammer - Ulf Schiewe

Herrscher des Nordens - Thors Hammer
von Ulf Schiewe

Bewertet mit 5 Sternen

"Herrscher des Nordens - Thors Hammer" von Ulf Schiewe ist der erste Teil der Saga des Wikingerkönigs Harald Hardrada .

Geschrieben wird das Jahr AD 1027, in dem Harald Sirgurdsson gerade erst zwölf Jahre alt ist. Sein Halbruder Olaf , König von Norwegen , ist sein großes Vorbild und er wünscht sich nichts sehnlicher als ein großer Krieger zu werden und an Olaf's Seite zu stehen. 
Olaf ist zum Christentum gewechselt, was nicht bei allen Norwegern auf Begeisterung stößt. Auch Åsta, die Mutter von Harald hat ihn taufen lassen, doch konnte dieser nichts mit dem Glauben der Christen anfangen. Er und viele andere in Norwegen sind ihren Göttern treu geblieben, was bei Olaf auf großes Missfallen gestoßen ist und er mit harter Hand regiert hat. Das wiederum hat dazu geführt, dass viele Jarls und freie Bauer nicht mehr an Olaf geglaubt haben und  zu Knut, dem König Dänemarks, überliefen.
Als Olaf letztendlich seinen Titel an  Knut verliert, muss er fliehen. Er bittet Harald sich vorzubereiten und genügen Männer aufzustellen, damit , wenn er wiederkommt, sie gemeinsam in den Krieg ziehen können um Olaf seinen Titel zurück zu erobern.
Drei Jahre später ist es dann soweit, Olaf kehrt zurück und sie ziehen in die Schlacht. Harald hat die drei Jahre genutzt um sämtliche Kampftechniken zu erlernen.
In Stikla Stad , wo die Schlacht stattfinden soll, hat Olaf noch zuvor eine Bitte an Harald. Sollte er hier nicht überleben, soll Harald sich um Magnus kümmern. Magnus, noch ein Kleinkind, ist der Sohn und somit Thronfolger von Olaf. 
Olaf hat die Schlacht nicht überlebt und so ist es an Harald sein Versprechen an Olaf einzulösen. Er muss alles daran setzen den kleinen Magnus zu beschützen um später, wenn dieser alt genug ist,  für ihn den Thron zurück zu erobern.
Hierbei muss er selbst viele Proben bestehen, da ist es gut treue Freunde an seiner Seite zu haben. Sein bester Freund Thorkel ist immer an seiner Seite und beide passen aufeinander auf und würden jeweils das eigene Leben für den anderen geben. Auch  Olafs alte Gefährten, auf die er immer zählen kann,  stehen ihm von nun an zur Seite.
Dann ist da noch die Sklavin Aila, sie wird im Laufe der Geschichte ebenfalls zu seiner Begleiterin.

Vor seinen größten Feinden, Sigurd Erlingsson und Rorik, die sich zusammen getan haben ,  muss er sich besonders in Acht nehmen, denn beide sinnen aus unterschiedlichen Gründen auf Rache. Sie werden nicht ruhen bis sie diese gestillt haben.

Es ist eine spannende Reise die Harald nun antreten muss.

Meine Meinung:
Dies war mein erstes Buch von Ulf Schiewe und ich kann mit Sicherheit sagen, dass es nicht das letzte gewesen sein wird.
Wie ich im Nachwort erfahren habe, wurden zur damaligen Zeit in den skandinavischen Ländern keine Chroniken,wie es im Christentum üblich war, geführt. Alles wurde durch mündliche Überlieferungen von Generation zu Generation weitergegeben. Dann gab es noch die Skalden ( höfische Dichter, Sänger und Verfasser von Heldensagen ), die das Geschehene durch ihre Lieder und Gedichte verbreitet haben.
Und doch gibt es  mündlich überlieferte Literatur die es dem Autor ermöglicht hat ein sehr gut recherchierten Roman zu schreiben.  Mit fiktiven Protagonisten vermischt, ist es eine  spannungsgeladener Geschichte, deren Schreibstil es einem nicht schwer macht weiter zu lesen.
Die Landschaften und Schauplätze sind bildhaft beschrieben, so das ich sie vor meinem inneren Auge sehen konnte. Ich möchte erwähnen das es auch brutale Szenen gibt, ich persönlich mag das und für mich gehört es bei historischen Romanen, in denen Kriege und Schlachten beschrieben werden, ob bei Wikingern oder anderen Kriegern, dazu.  Und so hat der Autor mir als Leser ermöglicht mir eine Vorstellung von einer Schlacht der damaligen Zeit zu machen.
Es hat mir gefallen, viel von den politischen Hintergründen zu erfahren, sie fließen wie nebenbei mit in das Geschehen ein. So ist es interessant gewesen mehr von den Königen, Jarls und den freien Bauern in Norwegen zu erfahren.

Für mich ein absolut lesenswertes Buch, ich bin auf die Fortsetzung gespannt. Im Dezember kann es mit " Herrscher des Nordens - Odins Blutraben " weitergehen.