Rezension

Spart euch die Zeit und das Geld

Sex auf Abwegen - Mary Cordis

Sex auf Abwegen
von Mary Cordis

Bewertet mit 1 Sternen

Oh je...wo fange ich nur an?
Mir fallen spontan zwei Redewendungen ein:

  • Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul
  • Wenn du nichts Nettes sagen kannst, sagst du am besten gar nichts

Aber Rezensionen sind dazu da um seine ehrliche Meinung kundzutun und der Blogger-Kodex untersagt es, Rezensionsexemplare besser zu bewerten nur weil sie ein Geschenk waren.

Nach der Leseprobe wollte ich dieses Buch gerne lesen und habe mich auch wirklich gefreut, als es samt passendem Lesezeichen bei mir ankam - doch ich wurde schnell enttäuscht.

Niemand in diesem Buch bekommt einen Namen. Es ist immer von "Königin", "Traummann" und "Mann" die Rede, die Kinder heißen einfach "unsere älteste Tochter" oder "Goldkind" und selbst der Dackel wird tatsächlich immer nur "Dackel" genannt. Ohne Namen finde ich es ziemlich schwer irgendwie Bezug zu den Figuren aufzubauen. Wäre das mein einziger Kritikpunkt gewesen, hätte ich noch darüber hinweg sehen können.

Das Ehepaar ist vermutlich seit 30 Jahren verheiratet und seit 25 Jahren scheint die Luft raus zu sein. So genau weiß man das allerdings nicht. Mal wird von 25 Jahren Ehe und Silberhochzeit gesprochen, mal besteht die Ehe seit 30 Jahren - sehr verwirrend.
Mit Zahlen scheint die Autorin generell ein Problem zu haben. Die Protagonistin ist mal 49 Jahre alt und ein paar Seiten später plötzlich 55, nur um kurz drauf doch wieder 6 Jahre jünger zu sein.

Auf einem Seminar (ich weiß leider nicht wofür - sie ist "nur" Hausfrau und schreibt nebenbei den ein oder anderen Thriller) lernt sie dann ihren "Traummann" kennen und beginnt 2 Jahre später ein außereheliches Verhältnis mit ihm. Wie es dazu kam und was genau sie da auf dem Seminar gemacht haben, erfährt man leider nicht. Ein klein wenig mehr Hintergrundinformation hätte ich mir schon gewünscht.

Ständig gibt es ein Hin und Her. Am Anfang will sie nur Sex und definitiv kein Gefühl in ihrer Affäre, beschwert sich dann aber ein paar Seiten weiter darüber, dass er sie nur als Spielzeug benutzt und nichts anderes mit ihr tut wie zum Beispiel Tanzen oder etwas essen gehen - ganz "normale" Pärchensachen eben.
Auch meckert sie ständig darüber, dass der "Traummann" sich so selten bei ihr meldet, schwört aber im nächsten Atemzug, dass ihr das vollkommen egal ist.

Ihre Affäre taucht an den unmöglichsten Orten auf.
Sie ist mit einer Freundin auf einem Konzert und plötzlich steht er hinter ihr. Kurz drauf ist er wieder verschwunden. Das ist ja noch nicht unrealistisch. Auch, als er auf einem Markt auftaucht den sie mit ihrer Familie besucht, kann man noch von einem Zufall reden.
ABER als er dann plötzlich bei ihr und ihrem Mann im Bett liegt, hört für mich der Spaß auf. Erst dachte ich noch an einen Traum, doch er schreibt ihr eine SMS die darauf schließen lässt, dass er tatsächlich da war. Wie zum Teufel kam er rein, warum hat niemand was gemerkt und warum um alles in der Welt geht die Autorin nicht darauf ein??? Ich wüsste schon gerne was das sollte, werde aber absolut im Unklaren gelassen. Über diese Aktion wird nie wieder ein Wort verloren.

Vom einen auf den anderen Tag macht ihr Mann eine absolute Kehrtwende und ist genau das, was er in ihren Augen immer sein sollte. Er kümmert und interessiert sich und vögelt sie ununterbrochen. Sie vermutet, dass er etwas von ihrer Affäre bemerkt hat und sich deswegen so ins Zeug legt. Und obwohl er, laut ihrer Aussage, jetzt absolut perfekt ist und sie nichts anderes will, trifft sie sich trotzdem wieder mit ihrem "Lover".

Zwischendrin hat sie dann auch noch einen Dreier mit ihrem "Traummann" und seiner Ehefrau - die angeblich niemals was von dieser Affäre erfahren darf...tja, irgendwie ist der Dreier dann doch eher kontraproduktiv - und auch hier wird nie wieder irgendein Wort drüber verloren.

Die ganze Affäre findet ihr jehes Ende, als er sie grün und blau vögelt, ihr Schmerzen zufügt und absolut nicht reagiert als sie vor Schmerzen schreit.
Er meldet sich noch ununterbrochen bei ihr, doch sie reagiert einfach nicht mehr und lebt nun glücklich und zufrieden mit ihrem jetzt so tollen Mann. Die beiden haben auch ein neues Hobby für sich entdeckt - sie gehen ab sofort in Swingerclubs - Glückwunsch. Was Sex doch alles retten kann.

Der Dackel war absolut unnötig und völlig überflüssig. Irgendwie wollte man wohl zwanghaft noch 3, 4 Seiten mit irgendetwas füllen.

Die beschriebenen Sexszenen waren absolut platt und haben bei mir nichts angeregt. Mein Kopfkino blieb aus. Das Ganze hatte etwas von einem sehr nüchternen Schulaufsatz.

 

Die komplette Rezension findet ihr auf meinem Blog :-)

http://franzyliestundlebt.blogspot.de