Rezension

Spiel mit dem Schicksal

Legendary - Stephanie Garber

Legendary
von Stephanie Garber

Bewertet mit 5 Sternen

Das Schicksal herauszufordern kann unübersehbare Folgen haben ...

Nur ein paar Tage, nachdem Donatellas Schwester Scarlett Caraval gewonnen hat, geht es für die beiden Schwestern und die Caraval Darsteller nach Valenda. Anlässlich des 75. Geburtstags von Kaiserin Elantine soll dort, in der Hauptstadt des Meridianreiches, die nächste Spielrunde Caraval stattfinden. Donatella und Scarlett beschließen erneut zu spielen. Allerdings muss Donatella schon nach kurzer Zeit feststellen, dass es um weit mehr geht als nur um das Spiel. Aber da fangen die Grenzen zwischen Illusion und Wirklichkeit bereits zu verschwimmen an.

Im Gegensatz zum ersten Band „Caraval“, in dem Scarlett im Vordergrund steht, wird „Legendary“ aus der Sicht ihrer jüngeren Schwester Donatella erzählt. Allerdings steht für Donatella genauso viel auf dem Spiel wie in der ersten Spielrunde für Scarlett und es ist spannend, die Handlungsmotive der Schwestern zu vergleichen und herauszufinden wie und wofür sie jeweils kämpfen. „Legendary“ funktioniert aber auch ohne den Vorgängerband, da sich einerseits vorangegangene Ereignisse aus dem Kontext erschließen lassen, andererseits eine eigenständige Handlung vorliegt. Und über allem steht die Frage nach Legends Identität.

Stephanie Garbers Schreibstil schafft es wieder einmal, den Leser erneut für eine Runde Caraval zu begeistern. Zwischendurch werden immer wieder subtile Hinweise gegeben, die zur Lösung des Rätsels beitragen. Da die Handlung allerdings aus Donatellas Sicht erzählt wird, verschwimmen die Grenzen zwischen Illusion und Wirklichkeit nicht nur für die Protagonistin, sondern ebenso für den Leser. Dinge, die zwei Seiten zuvor noch eindeutig schienen, sind so auf einmal gar nicht mehr haltbar. Hinzu kommen verschiedene Bedrohungen, die Donatellas Wunsch diese Runde Caraval für sich zu entscheiden, immer wieder dem Scheitern nah bringen. Das sorgt allerdings dafür, dass die Geschichte nicht vorzeitig an Spannung verliert.

Im Nachwort erwähnt Stephanie Garber selbst, dass das zweite Buch schwerer zu schreiben ist, als das Erste. Mit „Legendary“ hat die Autorin aber eine sehr gelungene Fortsetzung vorgelegt.