Rezension

Sprachliche und emotionale Achterbahn, verpackt in einer tollen Geschichte

Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen
von Ulla Scheler

Bewertet mit 5 Sternen

"Die Worte hingen zwischen uns wie ein Windspiel, aber ich stieß sie nicht an."

Inhalt:
Ben ist seit Ewigkeiten Hannas bester Freund. Er ist anders. Wild, tollkühn, ein Graffiti-Künstler, ein Geschichtenerzähler. Und keiner versteht Hanna so wie er. Nach dem Abi packen die beiden Bens klappriges Auto voll und fahren zum Meer. An einen verwunschenen Strand, um den sich eine düstere Legende rankt. Sie erzählen sich Geschichten. Bauen Lagerfeuer. Kommen einander dort nahe wie nie zuvor. Und Hanna hofft, endlich hinter das Geheimnis zu kommen, das Ben oft so unberechenbar und verzweifelt werden lässt. Doch dann passiert etwas Schreckliches …

Autorin:
Ulla Scheler wurde 1994 in Coburg geboren. Bücher liebt sie schon seit ihrer Kindheit. Nach dem Abitur arbeitete sie in einem Krankenhaus, beim Fernsehen und in einem marokkanischen Hotel. Bis sie dann endlich ihren Debütroman fertig schrieb, der schon seit drei Jahren darauf wartete, veröffentlicht zu werden. Die Autorin lebt in München und studiert Psychologie.

Meine Meinung zum Buch:

Ein grandios gewählter Titel und von Anfang bis Ende einfach nur passend.
Dieses Buch lebt von Emotionen. Man lernt die ICH-Erzählerin Hanna kennen und ihren besten Freund Ben. Sie haben eine verrückte und sehr innige Beziehung zueinander. Nicht nur die beiden Figuren testen Grenzen aus, auch der Leser wird mit hineingezogen und so an seine Grenzen erinnert.
Die Sprache dieser Geschichte ist absolut fantastisch. Die Worte quellen über vor Gefühlen und man fühlt in jeder Situation mit Hanna. Das Buch ist wie eine Achterbahnfahrt und man bekommt wirklich jede Emotion mit, sei es Glück, Geborgenheit, Freiheit, Angst, Wut, Hoffnung und Entschlossenheit.
Gerade jetzt zur Sommerzeit ein absolutes Wohlfühlbuch. Ich glaube allerdings, dass es mich in der dunklen Jahreszeit zu sehr mitgenommen hätte. Dieses "gefühlsechte", starke Werk hätte mir wahrscheinlich den Boden unter den Füßen weggezogen, wenn ich emotional nicht so gefestigt wäre, wie ich es zur Zeit bin.
Das Buch könnte durchaus langatmig werden in den Passagen, in denen sich Hanna und Ben bloß mit sich selbst beschäftigen. Da sie ihre gemeinsame Zeit aber mit immer verrückteren Ideen schmücken, hat man als Leser das Gefühl, man selbst erlebt diese verrückten Dinge.

Fazit:
Definitiv ein Buch zum Lachen, Weinen, Schreien und Lauschen. Und einfach eine Geschichte über das Leben selbst.

Bewertung: 5 von 5 Sternen