Rezension

Sprachlos über eine jugendliche Verwandlung

Speechless (Sprachlos) - Hannah Harrington

Speechless (Sprachlos)
von Hannah Harrington

Bewertet mit 5 Sternen

Speechless

Cover: Das Cover kommt eigentlich ganz minimalistisch aus, es ist weiß glänzend mit einem dezenten Muster. Auf der Vorderseite steht der Schriftzug Speechless fettgedruckt und daruter ganz klein ( sprachlos). Die Rückseite ist interessant, da steht „ nur ein SORRY reicht nicht“ du dieser Satz zieht sich durch das ganze Buch. Das Cover sieht sehr edel aus, schnörkellos und dies braucht es auch nicht.

Kurzfassung:  Neuigkeiten verbreiten, über andere reden Gossip-Girl Chelsea liebt es. Als sie auf einer Party Zeugin einer intimen Situation wird, erzählt sie natürlich allen davon. Mit schrecklichen Folgen: Ihr Freund Noah wird so zusammengeschlagen, dass er im Koma landet; die Polizei ermittelt; und Chelsea wird von allen gemieden. Um ihren Fehler nicht zu wiederholen, legt sie ein Schweigegelübde ab, genau wie der buddhistische Mönch, über den sie gelesen hat. Einen Monat will sie schweigen, in der Schule und zu Hause. Manche hassen sie dafür aber plötzlich öffnen sich in ihrer stillen Welt Türen: zu einem wunderbaren Jungen, zu Menschen, die ihr verzeihen könnten. Vorausgesetzt, sie kann sich selbst verzeihen.

Meine Meinung: Chelsea legt ein Schweigegelübde ab, weil sie mit ihrer Tat konfrontiert ist und nicht weiß, wie sie sich weiter verhalten soll. Am Anfang dachte ich, das schafft sie nie und das geht doch doch gar nicht, aber dieses Buch hat gezeigt, es funktioniert. Wenn auch nicht alle es verstehen, da Chelsea noch in die Schule geht, haben nicht alle Lehrer vollstes Verständnis für sie, nur ihre Kunstlehrerin, sie ist richtig klasse. Aber auch im Elternhaus gibt es Probleme, der Vater kann es verstehen, die Mutter will sie sogar zum Psychologen schaffen, damit sie wieder redet.

Aber dieses Buch ist ein Buch über die Worte, die wir so oft verletzend in die Welt hinausschicken, ohne dass uns bewusst wird, was für Schaden wir damit anrichten könnten. Und es ist ein wunderschönes Buch über Freundschaft, denn es gibt nach dem Eklat auf der Silvesterparty in der Schule noch ein Mädchen , Asha, die mich sehr beeindruckt hat, sie urteilt die Menschen nicht nach ihren Taten, sondern nach ihren Charakter. Und Sam, der Chelsea ein richtiger neuer  Freund wird, sie verlieben sich ineinander, welches ohne das Schweigen wahrscheinlich nie stattgefunden hätte, denn Chelsea hat früher auch nur auf die angesagten Typen gestanden. Sie lernt eine richtige „Ersatzfamilie“ in dem Diner kennen, die unterschiedlicher nicht sein könnte. Andy hat auch noch eine große Rolle gespielt, denn er war der einzige der Ersatzfamilie, der es Chelsea nicht so einfach gemacht hat mit dem Verzeihen.

Chelsea bricht dann einfach so wieder ihr Schweigen, als wiedermal ein junge gemobbt wird, obwohl sie sich vorher immer den Moment richtig toll ausgemalt hat, so hat sie es einfach  wieder gemacht und dies ist ein Zeichen, dass sie sich weiterentwickelt hat.

Mein Fazit: Es ist ein äußerst steiniger Weg, den Chelsea gegangen ist, aber sie hat dem Leser eine Spur hinterlassen.

Muss man immer alles hinausposaunen? Muss man jedes Geheimnis erzählen? Muss man immer im Mittelpunkt stehen? Muss man immer der einen „besten“ Freundin gefallen?

Chelsea hat in dem Buch eine tolle Verwandlung hingelegt, dadurch dass sie vieles in ihrem Schweigen hinterfragt hat, bin ich als Leser, auch oft ins Grübeln gekommen. Schweigen ist nicht immer das Beste, aber manchmal kann es helfen. Auch habe ich die Protagonistin so nah erlebt, das war toll. Asha hat mir auch sehr gefallen, denn sie geht ohne Hintergedanken auf die Menschen zu, das gefällt mir, ich versuche es auch meist, aber manchmal klappt es nicht. Und wenn einer sie blöd anmacht, lächelt sie denjenigen an, das ist toll, das versuche ich auch immer, aber wenn ich es versuche, dass wird nix, ich sollte noch an mir arbeiten! Und richtige Freunde findet man immer dann, wenn man gar nicht damit rechnet. Und man muss auch nicht alles zerreden, man kann auch schweigen. Dass Chelsea manchmal kurz davor ist, auszuraten und zu reden, kann ich voll nachvollziehen.

Ein tolles Zitat: „ Hass ist leicht, aber für Liebe braucht es echten Mut.“

Und der letzte Satz: „Und ich muss kein Wort sagen. “

Dieses Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen und wird mich noch eine Weile beschäftigen.

Top, 5 Sterne!

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich das Buch vom Mira Verlag lesen, vielen Dank dafür!