Rezension

Spurensuche in Peru

Das Geheimnis des Mahagonibaums - Sabrina Zelezný

Das Geheimnis des Mahagonibaums
von Sabrina Zelezný

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Fotografiestudentin Blanca reist nach Arequipa in Peru, um dort in den Semesterferien an einem Fotografie-Kurs teilzunehmen, für den sie ein Stipendium erhalten hat. Doch die Reise soll für Blance auch eine Spurensuche sein, denn ihre Urgroßmutter Guadalupe stammte aus Arequipa. Sie folgte dem Deutschen Max nach Europa, das sie kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wieder Richtung Peru verlassen hat. Ihr Ehemann Max und ihre Tochter haben danach jede Spur von Guadalupe verloren. Blance möchte herausfinden, was mit ihrer Urgroßmutter geschah und erhält Hilfe von Emilio, einem jungen Mann aus dem Hochland der Anden.

„Das Geheimnis des Mahagonibaums“ ist eine sehr interessante und lesenswerte Geschichte über Liebe, Verrat und den Zauber der Fotografie. Man erfährt einiges über die jüngste peruanische Geschichte und die Zeit des Terrors des „Leuchtenden Pfads“, was mir sehr gut gefiel. Immerhin reise ich nicht alle Tage literarisch nach Peru, geschweige denn persönlich. Die Autorin Sabrina Zelezny hat auch die Menschen und die Stimmung in Arequipa sowie die Standesunterschiede zwischen „Weißen“ Stadtbewohnern und indianischen Andenbewohnern gut herausgearbeitet.

Details über die analoge Fotografie erfährt man kaum, trotzdem schwappte Blancas Begeisterung dafür auf mich über.

Was mich störte, war die starke Vorhersehbarkeit der Handlung, deren für mich vollkommen klare Auflösung öfters von Blancas Hirnlosigkeit hinausgezögert wurde.

Für alle Freunde von Familiengeheimnissen und ungewöhnlichen literarischen Schauplätzen kann ich „Das Geheimnis des Mahagonibaums“ empfehlen. Ich vergebe 3,5 Sterne.