Rezension

Stadt der Gebeine

Chroniken der Unterwelt 01. City of Bones - Cassandra Clare

Chroniken der Unterwelt 01. City of Bones
von Cassandra Clare

Bewertet mit 3 Sternen

Allgemeines zum Buch und dessen Aufbau:
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Das Buch fällt sofort durch seine Gestaltung auf: Der Schutzumschlag ist in einem schönen Grünton gestaltet und zeigt ein tolles und ansprechendes Cover, das das Interesse am Inhalt des Buches weckt. Das Buch selbst ist auch in grün gestaltet und das Lesebändchen ist ebenfalls grün.

Dem Buch voran gestellt ist ein Inhaltsverzeichnis, das den Aufbau des Buches verdeutlicht: Es umfasst 503 Seiten und gliedert sich in drei Teile. Innerhalb der Teile gliedert sich das Buch in 23 Kapitel sowie einen Epilog. Die einzelnen Kapitel sind sowohl mit ihrer jeweiligen Kapitelnummer als auch mit einem kurzen und prägnanten Titel überschrieben, der neugierig auf den Inhalt der einzelnen Kapitel macht.

Am Ende des Buches findet sich ein Quellenverzeichnis, eine Karte von Manhattan, anhand derer man die Handlung des Buches nachvollziehen kann, sowie eine Danksagung der Autorin.

Geschrieben ist das Buch aus der Sicht eines allwissenden Erzählers in der Vergangenheitsform.

Das Original des Buches erschien unter dem Titel "The Mortal Instruments. Book One. City of Bones".

Meine Meinung zum Buch:
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Zunächst muss ich betonen, dass es mir großes Vergnügen bereitet hat, dieses Buch in den Händen zu halten. Ich liebe dicke Bücher, mag das Gefühl vieler Seiten in meinen Händen. Und dieses Buch IST dick, denn die Seiten sind recht grob, und so hat man wirklich ein monumentales Werk in den Händen. Das fand ich klasse!

Leider hat mir das Lesen des Buches nicht so viel Freude bereitet. Dabei hat mir der Anfang recht gut gefallen. Die Handlung nimmt sofort Fahrt auf, der Leser wird unvermittelt und plötzöich in das Geschehen geworfen: Clary wird in einem Nachtclub Zeugin eines Mordes, doch die Leiche löst sich in Luft auf. Wow! Was für eine bizarre und unfassbare Situation. Aber leider konnte die Autorin diese Spannung nicht aufrechterhalten. Für mich war die Handlung an vielen Stellen vorhersehbar. Dazu wurde mir einfach zu viel erklärt und vieles wurde zu umfassend beschrieben. Clary wird in die Welt der Dämonen und Schattenjäger eingeführt. Vieles versteht sie noch nicht, vor allem, die Rolle, die sie in dieser Welt zu spielen hat, bleibt ihr unerklärlich. Da es dem Leser in dieser Situation natürlich wie Clary geht, gibt es einen Charakter, der die Rolle des Erklärers übernimmt und Clary in die Welt der Schattenjäger einführt. Diese Erklärungen waren mir aber oft zu umständlich und ausschweifend. Vieles wurde zu oft wiederholt oder unnötig verkompliziert. Dadurch wurde mein Lesefluss sehr gestört und die anfangs aufgebaute Spannung flachte erheblich ab. Schade, denn das Buch hatte so vielversprechend begonnen.

Die Charaktere des Buches konnten mich dafür aber überzeugen. Clary ist ein Teenager, mit dem man sofort mitfühlt. Und Jace, auf den sie bereits zu Beginn des Buches trifft und der sie in die Welt der Schattenjäger entführt, MUSS man einfach mögen. Warum? - Lest am besten selbst!

Auch die Nebencharaktere sind alle gut gezeichnet. Jeder hat seine Macken und Eigenheiten und alle wirken greifbar und authentisch.

Das Buch ist ein Jugendbuch und so gibt es neben den fantastischen Elementen auch Themen, die in einem Jugendbuch häufig anzufinden sind: Freundschaft und Liebe, Vertrauen und Familienprobleme. Alle diese Punkte spricht Cassandra Clare an und bringt sie in einem Zusammenhang mit den fantastischen Teilen der Handlung. Dabei lesen sich diese Themen nicht wie Wiederholungen von Schondagewesenem, sondern die Autorin schafft es, jedem Element eine besondere Eigenheit zu verpassen. Das hat mir gut gefallen.

Der Stil der Autorin ist dem Niveau eines jugendlichen Lesers gut angepasst. Das Buch liest sich flüssig und schnell. Insbesondere wird der Lesefluss durch eine Vielzahl an Dialogen erleichtert. Ich hatte sogar das Gefühl, dass die Dialoge in diesem Buch sehr überwiegen. Es gibt nur selten Seiten, die allein durch den allwissenden Erzähler eingenommen werden. Normalerweise gefällt mir dieses Übermaß an Dialogen nicht, aber in diesem Buch werden sie von einem Witz und Humor beherrscht, der einfach nur Spaß gemacht hat und dem Buch eine ganz besondere und eigene Note verleiht.

Insgesamt ist es der Autorin leider nicht gelungen, mein Interesse an den weiteren Teilen der Reihe zu wecken. Diese sind ebenfalls beim Arena Verlag erschienen und tragen die Titel "City of Ashes" und "City of Glass". Band 4 - "City of Fallen Angels" - erscheint im Herbst 2011 und Band 5 und 6 sollen folgen.

Mein Fazit:
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Ein mittelmäßiger Serienauftakt, der mein Interesse an den Folgebänden der Reihe nicht wecken konnte.