Rezension

Stadt der Schmerzen

Stadt der Schmerzen - Edith Kneifl

Stadt der Schmerzen
von Edith Kneifl

Katharina Kafka, die Ich-Erzählerin des Buchs reist mit ihrem besten Freund Orlando, einem Transvestiten mit Vorliebe für den Sissi-Look nach Florenz. Orlandos Vater ist gestorben und so kommt die ganze Familie zusammen. Doch den beiden bleibt weder Zeit für Trauer noch für Erkundungstouren durch Florenz, denn während der Beerdigung taucht die Leiche von Orlandos Cousin auf. Ohne es zu wollen werden die beide tief in bisher wohlgehütete Familiengeheimnisse um Macht, Geld, Mädchenhandel und Verbindungen zur Mafia gezogen.

In Stadt der Schmerzen nimmt Edith Kneifl ihre Leser mit nach Florenz. Man erfährt einiges über die Geschichte der Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten. Im Grunde fand ich die Beschreibungen sehr gelungen, da sie ein gutes Gefühl für die Szenerie des Krimis geschaffen haben. An manchen Stellen fand ich die Beschreibungen jedoch etwas langatmig und hätte sie mir etwas kürzer gewünscht. Das Buch enthält einige schöne Fotografien, welche den Eindruck welchen man so von Florenz erhält abrunden.

Mit der Protagonistin, Katharina, bin ich nicht wirklich warm geworden. Sie war mir einerseits zu naiv, andererseits etwas zu zickig und zu ich-bezogen. Alle anderen Protagonisten fand ich jedoch sehr gelungen. Und auch wenn sie auf den ersten Blick recht stereotyp erscheinen, haben sie doch alle etwas was sie dann doch einzigartig macht. Am Anfang hatte ich jedoch auf Grund der vielen Namen und Personen meine Mühe sie alle auseinander zu halten, aber je besser man die Charaktere kennenlernt, umso besser gelingt auch das auseinander halten und zuordnen der familiären Verhältnisse.

Edith Kneifl baut recht schnell einen Spannungsbogen auf, der sich dann auch kontinuierlich durch die ganze Geschichte hält, was mich an manchen Stellen selbst verwundert hat. So wirkt auf mich häufig das Handeln der Protagonisten nicht wirklich zielgerichtet und sie wirken auf mich sehr planlos, obwohl sie doch den Mord aufklären wollen. Dennoch bleibt die Spannung wie es weitergeht bestehen und somit habe ich das Buch auch recht schnell gelesen.

Fazit:

"Stadt der Schmerzen" von Edith Kneifl hat aus meiner Sicht einige Schwachstellen und dennoch hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich habe es gerne gelesen. Die Protagonisten, vor allem Orlando waren einfach mal etwas anderes und haben auch häufig völlig anders als erwartet gehandelt, so dass häufig eine gewisse Situationskomik entstand. Auch die Beschreibungen von Florenz haben mir größtenteils gut gefallen und ich weiß nun einiges mehr über diese Stadt als vorher. Ich vergebe dem Buch 4 von 5 Sternchen.