Rezension

Stadtplanung mal anders

Falsche Engel küsst man nicht - Peter Braukmann

Falsche Engel küsst man nicht
von Peter Braukmann

Bewertet mit 4 Sternen

Stadtplanung mal anders

Stadtplaner haben Großes mit Meißen vor. Die Innenstadt soll restauriert werden und in den  leerstehenden Geschäften sollen alte Handwerksbetriebe einziehen. Der Investor hat schon solch ein gut brummendes Dorfmodell in Italien laufen, eins auf Mallorca steht kurz vor der Fertigstellung und nun soll Meißen als nächstes dran sein. Als aber zwei Morde geschehen, kommt es an den Tag: viele Personen mit Einfluss haben sich für ihre Unterstützung munter unter der Hand entlohnen lassen. Eigentlich soll sich der Privatdetektiv Steffen Schröder auf Mallorca in das Geschäft einschleusen, um der Investorenfirma auf den Zahn zu fühlen. Alles scheint sauber zu sein, Schröder fühlt sich pudelwohl in seinem neuen Leben auf der Sonneninsel und möchte eigentlich dort bleiben, weil er sich ein sehr kuschliges Leben samt Gespielin einrichten konnte. Alles läuft viel zu glatt für ihn, um wahr zu sein. Nach einigen tiefer gehenden Recherchen kommt er einem genialen Geldwäschertrick auf die Spur und damit einer Verbrecherorganisation mächtig in die Quere. Es wird mehr als brenzlig und Wochen danach sogar noch brenzliger. Der lange Arm des Syndikats reicht quer über den Erdball und bedroht Steffens Lebensgefährtin Annemarie. Sie ist die Person, die mir in dem Roman am allerbesten gefallen hat. Sie ist hochintelligent, unerschrocken und emanzipiert. Steffen ist dagegen eher einfach gestrickt, rau aber herzlich. Er ist die Hauptfigur in dem Roman, man erlebt alles aus seiner Sichtweise heraus. Ich denke, seine Rolle ist noch ausbaufähig, denn es gibt doch hoffentlich weitere Fortsetzungen?

In "Falschen Engel küsst man nicht" gibt es viel Action, die Spannung erzeugt, aber auch stimmungsvolle Ortsbeschreibungen, die neugierig auf Land und Leute machen. Mich hat das Buch gut unterhalten, auch wenn manches leicht vorhersehbar war.