Rezension

Stärken und Schwächen ergeben ein schönes Bild

Witch Hunter - Herz aus Dunkelheit
von Virginia Boecker

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung zum Buch: 
Witch Hunter (zweiter Teil)
Herz aus Dunkelheit

Aufmerksamkeit und Erwartung: 
Diesen Punkt verrate ich euch auf meinem Blog :)

Inhalt in meinen Worten:
Stell dir vor, das was dich dein Leben lang gerettet hat, damit du am Leben bleibst, egal was passiert, überträgt sich auf einen Freund. Doch dieser verändert sich dank dem Stigmata sehr in sein Gegenteil. Wirst du weglaufen, alles dran setzen, damit du wieder das Stigmata hast, oder würdest du ihn unterstützen, und möge es das letzte sein, was du tun kannst?
Diese Frage muss sich Elisabeth in diesem Teil stellen. Dabei muss sie erkennen, dass ein Leben ohne Übernatürlichen Schutz ziemlich riskant ist, und sie muss sich entscheiden. Immer wieder auf das Neue und erkennen, wozu sie fähig ist.
Als dann auch noch der König, der sich unrechtmäßig den Thron unter den Nagel riss, versucht sein Stigmata zurück zu erhalten, dass er einst Elisabeth gab, ist ein unvermeidlicher Kampf vorprogrammiert, doch was wird dann aus Elisabeth und John?
Diese Frage kann euch nur das Buch beantworten.

Wie empfand ich den zweiten Teil der Reihe?
Ich tat mir anfangs leider etwas schwer in die Geschichte zurück zu finden, nachdem auch kaum Rückblenden zu Teil Eins vorhanden sind, hieß es durchhalten und das lohnte sich auch.
Die Gefühlswelt die die Autorin aufbaut ist einfach wunderschön, mit mancher Tücke. Die Umgebung vom alten London und dabei auch noch die Magie mit in das Spiel zu bringen gelingt bis auf wenigen Ausnahmen der Autorin total gut.
Was mich jedoch störte, war dass es manchmal sehr überschlagend von statten ist, und ich erst mal mich zurechtfinden musste, und irgendwie dadurch nicht alles erfassen konnte, was von statten ging. Jedoch die wichtigsten Eckpunkte waren klar und ich durfte mit Elisabeth deutlich mitfühlen.
Gerade am Ende kommt für mich jedoch ein bisschen die Weltanschauung des schwarz weißen etwas zu heftig herüber.
Hier hätte ich mir gerade gewünscht, dass die Autorin mehr Tücken und Wendungen einbaut und mich somit überrascht.
Dennoch rundherum ist es ein tolles Abenteuer das die Autorin wieder geschaffen hat.

Charaktere:
Sind für mich leider gerade am Ende zu glatt. Wenig Kanten und Ecken. Einerseits richtig schön, wenn alles glatt läuft, doch ich mag es auch mittlerweile, wenn nicht alles nach Schema F geschrieben wird, sondern auch wirkliche Überraschungen vorhanden sind. So hätte der eine Charaktere der gestorben ist, gerne auch das bleiben dürfen, doch leider hat die Autorin am Ende noch ein Spielchen mit ihm vorgehabt, das mir dann "zu viel" des guten war.
Letztlich schafft die Autorin es dennoch eine tolle Mischung an Charakteren zu schaffen. Jedoch wer böse ist, ist böse und wer gut ist, ist gut. Egal was ihm noch erscheinen mag.
Hier hätte ich mir wie gesagt gewünscht mehr Überraschungen zu erleben.

Spannung:Anfangs war diese noch langsam aufgebaut, gerade am Ende überschlug sich diese, so das ich kaum mitgekommen bin. Gerade die Kriegsszenen waren so turbulent geschrieben, dass ich als Zuschauer weniger mitbekam, natürlich die wichtigsten Figuren bekommen ihre Geltung, aber nicht die Nebencharaktere, die doch gerade in Kriegsszenen richtig toll heraus stechen dürfen.

Schreibstil:
Ist einfach wieder total schön. Ich erfahre einerseits aus der Sicht von Elisabeth was vor sich geht, und dann auch wieder Überblickend über alle. Jedoch keine reine ICH-Erzählung, was ich sehr angenehm finde.

Empfehlung:
Wer Band 1 nicht gelesen hat, soll zu erst Band 1 lesen, sonst ist er wirklich überfordert und kann mit den vielen Charakteren und Handlungssträngen eventuell überfordert sein.
Wer aber Band 1 kennt, sollte auf jeden Fall auch diesen Teil lesen, denn es ist einfach schön zu lesen, wenn es auch Tücken und kleinere Stolpersteine gibt.

Fazit:
Eine rundherum spannende Mittelalter Geschichte mit einer starken, frechen und zeitgleich sehr mutigen jungen Dame, die es im Herzen hat, dass das Gute siegen darf und Ungerechtigkeiten aufgeklärt werden.
Ohne Ying kein Yang.

Sterne:
Ich gebe dem Buch vier Sterne