Rezension

Starke Charaktere und eine bedrückende Stimmung - Super umgesetzt

Survive - Wenn der Schnee mein Herz berührt - Alex Morel

Survive - Wenn der Schnee mein Herz berührt
von Alex Morel

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt:

Das hochdramatische Abenteuer einer starken Heldin, die im erbitterten Kampf ums Überleben zu sich selbst findet und dabei ihrer großen Liebe begegnet. Aufreibend, ergreifend und herzzerreißend! Wie durch ein Wunder überlebt Jane einen Flugzeugabsturz mitten in den Rocky Mountains. Ironie des Schicksals – genau für diesen Tag hatte sie ihren Selbstmord geplant. Außer Jane hat es nur noch ein einziger Passagier geschafft: Paul. Gemeinsam schlagen sich die beiden Teenager durch die eisige Wildnis, und dabei erkennt Jane zum ersten Mal seit Langem: Sie will leben. Das ist vor allem Paul zu verdanken, der ihr Bestes zum Vorschein bringt. Nie zuvor hat Jane so etwas für jemanden empfunden, und für diese unverhoffte Liebe wächst sie über sich selbst hinaus … (Quelle: Amazon.de)

Meine Meinung:  

Ich schleiche um dieses Buch schon, seit ich es letzten Winter in der Vorschau bei INK entdeckt habe. Jetzt war es endlich so weit. 

So sehr ich mich auch auf die Geschichte gefreut habe, so sehr hatte ich auch Angst davor, was mich erwartete. Immerhin ist es ein Jugendbuch. Dies in Kombination mit dem Themen Depressionen, Selbstmord und Überlebenskampf könnte auch gewaltig schiefgehen. Doch meine Neugier siegte und ich wurde nicht enttäuscht. 

Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und ihre Gedanken, wie auch Handlungen gut nachzuvollziehen. Ich bin zwar schon eine Tage aus dem Alter von Jane und Paul raus, aber trotzdem hatte ich das Gefühl, alles nachfühlen zu können. Zum Teil wahrscheinlich weil ich gerade Jane sehr gut nachfühlen kann. Depressionen sind in jedem Alter schlimm, aber als Teenager und mit ihrer "Vorgeschichte" kämpft sie doppelt. Weder ihre Mutter noch die Ärzte haben ihr wirklich helfen können. Dieser Plan und die Umsetzung fand ich wirklich treffend. Die Maske die sie nach Außen zeigte, nur im endlich an ihr Ziel zu kommen. 

Im ersten Teil des Buches "Vorbereitungen zum Abflug" lernen wir die Jane Solis kennen, wie sie sich selbst sieht. Nicht wie sie ist, sondern das Bild was sie sich selbst und anderen zeigt. Doch Paul lernt sie erst kurz vor dem Absturz kennen. Sie hat keine Zeit ihn "zu blenden". Diese Vorbereitungen zum Abflug sind eigentlich ein Abschied von ihrem alten Leben, allerdings auf eine andere Art als sie glaubt. Sie hält sich für eine Planerin, doch das Leben lässt sich nicht planen.

Ab dem 2. Teil des Buches "Überleben" kämpft sie sich ins Leben. Dabei muss sie vor allem lernen, auf sich selbst zu vertrauen -  sich auf andere und auf sich zu verlassen - ihr Schneckenhaus zu verlassen und um das Leben um zu überleben. Im Anbetracht einer Tragödie erlernt sie über ihre eigene Tragödie hinweg zu sehen und für sich und andere zu kämpfen. 

Ich empfand Jane als unglaublich starken Charakter. Doch das sie so stark ist, musste sie selbst erst lernen. Und diesem Weg durfte ich als Leser miterleben. Wie sehr mich dieses Buch berührt hat, habe ich spätestens dann gemerkt, als mir die Tränen in den Augen standen. Ich habe schon lange nicht mehr bei einem Buch geweint, doch hier musste ich einfach. Dieses Buch hat definitiv die volle Punktzahl verdient. Nicht nur weil ich geweint habe, sondern auch,  weil es ein Happy End ohne Happy End hatte. Also ein Ende, das ich bei einem Jugendbuch nicht wirklich erwartet habe.