Rezension

Starke Frauen braucht die Welt

Die Frauen von La Principal - Lluis Llach

Die Frauen von La Principal
von Lluís Llach

Bewertet mit 5 Sternen

1893. Ungeziefer verpestet das Weingut von Marias Familie, doch ihr Vater hat für jede Eventualität gesorgt. Er hat für Marias Brüder glänzende Zukunftspläne, nur Maria soll auf dem Weingut bleiben und dieses hüten. Die junge Frau fühlt sich wie lebendig begraben und hat doch mehr Mumm und Kraft als alle anderen, denn sie findet Wege, das Weingut zu retten und wird somit eine der reichsten und mächtigsten Frauen ihrer Heimat. Auch ihre Tochter wird zu einer starken Persönlichkeit, doch kurz vor dem Spanischen Bürgerkrieg wird eine Leiche auf dem Weingut der Principal gefunden. Ein düsteres Geheimnis liegt auf der Principal und dieses konfrontiert Marias Tochter.

 

Das Cover:

Das Cover ist ein typisches für einen Roman dieser Art. Die Sepia- farbene Fotografie lässt den Leser schnell darauf schließen, um welche Zeit es sich handelt, der Hintergrund verrät auch schon das ländliche Setting. Die Momentaufnahme mit dem Mann, der die Frau auffängt finde ich jedoch nicht gut gelungen, da wir es hier im Buch mit zwei Generationen starker Frauen zu tun haben, hätte eine andere Aufnahme vielleicht besser gepasst, die die Position der Frauen besser dargestellt hätte. 
 

Der Schreibstil:

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, nicht hochgestochen und auch nicht großartig ausgeschmückt, was ihn mir schon sympathisch macht. In dem Buch gibt es Perspektivenwechsel, manchmal mit Zeitsprüngen, die Perspektiven können diese der beiden Frauen sein, oder aber auch von Nebenrollen wie zum Beispiel die Haushälterin. Es wird dem Leser immer ziemlich schnell klar, welche Perspektive und welche Stellung die zugeordnete Person im Kapitel inne hat, sodass es nicht zu Verwirrungen oder Verwechselungen kommen kann und dies insgesamt ein gutes Mittel ist, um Spannung herzustellen. 
 

Der Inhalt:

Inhaltlich bietet das Buch eine Menge. Da haben wir einerseits die historischen Hintergründe, das Leben auf einem Weingut, deren Sorgen und Probleme. Dann wird die Stellung der Frau Ende des 19. Jahrhunderts wunderbar beschrieben, ohne irgendwelche Wertung dieser, jedoch mit genügend Input zum Problematisieren. Der Familienzwist und die einzelnen Schicksale, die Emotionen von Maria Roderichs geben dem ganzen etwas Intensives und der Mordfall bringt Spannung hinein, da dieser zu Anfang nicht ganz greifbar ist und man als Leser Stück für Stück hinein wächst und am Ende kommt es noch einmal zu einer genialen Finte, die mich restlos überzeugen konnte. Inhaltlich ein sehr gut durchdachtes und abgerundetes Buch. 
 

Die Protagonisten:

Tja was gibt es zu den Protagonisten zu sagen? Zunächst einmal, dass ich Geschichten mit starken Frauen als Hauptpersonen liebe! Und genau so ein Buch haben wir vor uns. Zunächst einmal istdas Opfer sehr groß, dass Maria bringen muss, daraus erwächst ihre Stärke und auch, wenn sie mächtig und stark ist, so hat sie doch die Liebe entdeckt, was sie wiederum etwas weicher macht. Die Tochter dagegen wird in diese starke Position hineingeboren und weiß genau, welche Fäden sie ziehen muss, um etwas zu erreichen, sie liebt stark und abgöttisch und wird dadurch ins Chaos gerissen. Hach, das ist einfach ganz nach meinem Geschmack!
 

Fazit:

Die Frauen von La Principal ist ein spannendes, gut strukturiertes Buch, welches an Emotion, Information, Stärke, Liebe und Spannung nichts zu wünschen übrig lässt. Ich habe das Buch aufgesogen, da die Atmosphäre des Buches jeden Leser mitreisst. Von mir aus gibt es nichts zu bemängeln, daher gebe ich dem Buch die volle Monsterpunktzahl !