Rezension

Starker Krimi mit kleinen Schwächen

Die Eishexe
von Camilla Läckberg

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt: Die vierjährige Nea verschwindet vom elterlichen Hof und wird kurz darauf tot in einem Waldstück entdeckt. Die Parallelen zu einem 30 Jahre zurückliegenden Fall sind offensichtlich. Damals wurde die kleine Stella an genau der gleichen Stelle erschlagen aufgefunden, auch sie war vier Jahre alt und lebte auf dem gleichen Hof wie heute Nea.
Meine Meinung: Dies ist bereits der 10. Band um den Polizisten Patrik und seine Frau, die Schriftstellerin Erika. Da die Handlung um Familie, Freunde und Kollegen sich im Lauf der Zeit stetig weiterentwickelt hat, ist es zwar sinnvoll die vorangehenden Teile zu kennen, allerdings kein unbedingtes "Muss". 
Ich fand diesen Band wieder sehr spannend, obwohl ich auch ein paar Kritikpunkte habe. 
Sehr gut fand ich die Verknüpfung des aktuellen Falls mit dem 30 Jahre alten Verbrechen an Stella. Die damals als Täterinnen verurteilten Teenager-Mädchen sind heute selber Mütter von schwierigen Pubertierenden. Beide sind wieder nach Fjällbacka zurückgekehrt und haben die alte Tat auf unterschiedliche Weise verarbeitet. Ihre Entwicklung und die Auswirkung der Vergangenheit auf ihre Kinder fand ich sehr authentisch und glaubwürdig. 
Dies und die Aufklärung der beiden Todesfälle hätte gereicht um mich zu fesseln. Dass die Autorin auch noch eine Handlung um die aktuelle Flüchtlingssituation aufbaute, passte zwar grundsätzlich zur Story, nimmt aber doch sehr viel Raum ein und lenkt vom eigentlichen Fall ab. 
Gänzlich überflüssig fand ich die Geschichte um Elin, die im 17. Jahrhundert in Fjällbacka lebte. Lange Zeit habe ich mich gefragt, worin der Bezug zu der heutigen Situation besteht. Und fand ihn schließlich auch sehr weit hergeholt...
Fazit: Bis auf die verzichtbaren Nebenhandlungen fand ich Camilla Läckbergs Krimi wieder sehr gelungen und spannend. Für Fans der Reihe auf jeden Fall ein absolutes Muss!