Rezension

starker Schreibstil, schwache Handlung

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
von John Green

Bewertet mit 3.5 Sternen

3,5 Sterne

Ich habe mich sehr auf das neue Buch von John Green gefreut und war gespannt, ob mich der Autor nach "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" noch einmal so sehr überzeugen kann. John Green hat einfach ein Händchen dafür, Tabuthemen möglichst humorvoll und dennoch sensibel anzugehen, ohne dass es sehr spießig wirkt. Der Autor schreibt höchst emotional und tiefgründig und auf eine Art, wie es kein anderer Autor/keine andere Autorin zuvor geschafft hat. Man wird zum Denken angeregt und hinterfragt Dinge, die man zuvor gar nicht in Betracht gezogen hat. 

In "Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken" geht es um Aza, die schon immer unter Zwangsstörungen leidet und nun gemeinsam mit Daisy dem Verschwinden von Russell Pickett auf die Spur kommen will. Ich habe alle Protagonisten als äußerst sympathisch empfunden. Vor allem aber Azas Mutter und Daisy, die stets um Azas Befinden bemüht waren und ihr den Rücken stärkten, wenn es besonders schlimme Tage gab, an denen sich ihre Krankheit äußerte. 

Und trotzdem: ich habe mich mit diesem Buch etwas schwer getan. Meiner Meinung nach ist der rote Faden der Handlung verloren gegangen. Es scheint, als hätte die Handlung unter dem tollen, ausführlichen Schreibstil von John Green und der Krankheit von Aza gelitten. Dadurch fiel es mir schwer, Interesse für die weitere Handlung des Buches zu zeigen. 
Nichtsdestotrotz regt das Buch sehr zum Nachdenken an und hinterlässt Spuren.