Rezension

Starkes Buch

Caraval 01 - Stephanie Garber

Caraval 01
von Stephanie Garber

Das Cover und der Klappentext versprachen mir Magie, Spannung und Rätsel. Genau diese Kombination hat mein Interesse geweckt, denn ich wollte mich gerne ein wenig in die Irre führen lassen und habe gleichzeitig geglaubt, ich könnte Spiel und Realität auseinanderhalten. Weit gefehlt.

In dieser Hinsicht war ich genauso naiv, wie die Protagonistin Scarlett, dessen Naivität mir viel Nerven gekostet hat. Auch ihre Angst vor Risiken machte sie zu einem scheinbar unpassenden Charakter für ein Spiel wie Caraval. Nur ihre Liebe zu ihrer Schwester machte es für sie möglich, das Spiel zu spielen uns machte aus ihr einen anderen Menschen. Im Laufe des Buches wurde sie mir immer sympathischer, als sie begann, immer mehr Risiken einzugehen und zu leben. Aus sich herauskommen und die Fesseln abzulegen, die sie sich zum Teil selbst auferlegt hatte. Besonders merkt man ihre Veränderung an der Beziehung zwischen Julian und Scarlett.

Donatella war mir mit ihrer wilden Art dagegen sympathischer, aber auch sehr Ich-bezogen und verwöhnt.

Zuerst habe ich geglaubt, dass Julian eine Randfigur ist, denn er war nicht näher beschrieben worden, außer seinem Aussehen. Zu meiner Überraschung war er eine Hauptfigur, die auch weiterhin gewollt geheimnisvoll blieb, was mich irritiert hat. Er war durchgehend unberechenbar und undurchschaubar. Seine anfängliche Arroganz ging mir gegen den Strich, aber wenn er sich um Scarlett bemühte, wurde es besser.

Am Besten fand ich Caraval selbst. Ich musste am Ende richtig lachen, als ich merkte, wie sehr ich auf den Arm genommen wurde. Die vielen Illusionen, falsche und richtigen Hinweise haben es schwer gemacht, alles zu durchschauen.  Man wird zwar am Anfang des Spiels darauf hingewiesen, dass vieles nicht so ist, wie es scheint und trotzdem habe ich die spannende Erfahrung gemacht, dass man sich zu sehr auf eigene Erfahrung verlässt. Die ganzen Rätsel lösen zu wollen hatten einen unglaublichen Spannungsfaktor.

Das Ende war der krönende Abschluss des Buches. Es war eine Welle von Überraschungen, die mich schmunzeln lies und ich konnte nicht mehr aufhören von dem Buch zu schwärmen. Besonders als es auf einmal ein wenig psychotisch wurde, was irgendwie überraschend war. Aber hier kamen auch viele magische Elemente ins Spiel, wie man es von Zauberern erwarten würde. Es macht Lust auf mehr, denn es hat noch nicht alle Fragen beantwortet.

http://derbuecherwald.blogspot.de/2017/08/rezension-caraval-stephanie-garber.html