Rezension

Starkes Mädchen!

Die Schwertkämpferin - Jean-Claude van Rijckeghem, Patrick von Beirs

Die Schwertkämpferin
von Jean-Claude van Rijckeghem Patrick von Beirs

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung zum Jugendbuch: Schwertkämpferin

Erwartung und Aufmerksamkeit:
Diesen Punkt findet ihr wie immer auf meinem Blog :)

Inhalt in meinen Worten:
Ein Vater um 1300 möchte unbedingt einen Sohnemann, doch irgendwie scheint dies nicht wirklich zu klappen, so hat er eben sein Töchterlein Marguerite erhalten, die alles andere als ein braves Mädchen ist - Sie hat anderes im Kopf, dass sie aber liebenswert und besonders macht.

Wie fand ich das gelesene?
Marguerite ist kein normales Mädchen aus dem Jahrzehnt 1300. Sie ist eine von den ersten Vorreiterinnen von der Frauenbewegung. Sie möchte kämpfen, raufen und reiten, sie möchte nicht nur nähen und was eben eine Frau so tat.
Dabei erfahre ich am Rande dass dieses Mädchen nicht nur eine Fantasiefigur ist, sondern dass es sie wohl wirklich gegeben hat. Sicherlich nicht so, wie ich es im Buch vorfinde, jedoch parallelen lassen sich finden.

Sie wurde jung verheiratet, doch ihr Ehemann starb schon sehr früh. Übrigens hat sie schon mit nicht mal 12 Jahren geheiratet. Was zur damaligen Zeit auch schon recht früh war. Wirklich viel von der Ehe erfahre ich nicht, eher von ihrem Wunsch eine Kämpferin zu sein. Sie liebte mehr ihr Schwert, als alles andere. Aber das ist wohl auch kein großes Wunder, nachdem der Vater ihr deutlich und klar vermittelt, ich wollte dich nicht, ich wollte einen Jungen. Leider verflucht er sie, und dennoch schafft Marguerite etwas, so dass sie ein Vorbild für heutige junge Mädchen sein kann.

Wirklich faszinierend ist schon immer die Rolle der Frau. Diese wie wir sie heute finden, ist ja leider noch nicht immer so populär gewesen. Nein, sie sollte ruhig sein, sich um die Kinder kümmern und war eher ein Eigentum des Mannes als ein Eigenständig Denkendes Wesen, was ich übrigens echt schrecklich finde, dass es damals so war.

Und ich denke, auch wenn die Frauenbewegung erst 1960 im dreh war, so gab es Vorreiterinnen wie Marguerite oder Jean Darc und wie sie nicht alle geheißen haben und doch was besonderes waren.
Diese Geschichten dieser jungen Frauen gilt es kennen zu lernen, sie zu erfahren. Auch und gerade wenn Historische Kinder und Jugendbücher derzeit nicht ganz so oft auf dem Markt zu finden sind.

Schreibstil:
War für mich teilweise leider etwas eigenwillig. So dass ich hin und wieder eine Pause vom lesen brauchte und etwas frischeres dazwischen schieben musste. Andererseits spiegelt diese Sprache auch die Zeit von damals ganz gut weiter. Und nein die Sprache ist nicht verstaub, auch wenn das evtl jetzt so herüber kommen möchte, aber mir fehlte hin und wieder etwas die Spannung.

Spannung:
Fehlte mir an der ein oder anderen Stelle etwas, und ich hatte das Gefühl es zieht sich etwas in die Länge, dafür waren andere Geschichten im Buch total gut ausgearbeitet und zeigten auch wieder etwas von der Zeit von damals. Wie z.B. das Hebammen Wesen von damals, wie schnell wurde man verschrien als Hebamme? Das ist gut umgesetzt.

Empfehle ich euch das Buch?
Ja! Denn es zeigt eine starke Persönlichkeit zu einer Zeit, wo es nicht normal war das Frauen willensstark und rebellisch waren.
Es lässt einen gut in die Zeit von damals blicken und dabei setzt der Autor liebenswert in Szene was ihm wichtig ist.

Was störte mich?
Das manche Worte, manche Dinge die es erst viel später gab, doch schon in dieser Geschichte zu Wort gekommen sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass schon damals halbstündlich gerechnet wurde. War damals die Zeit schon so wichtig wie heute? Damit hab ich mich auch einfach zu wenig auseinander gesetzt, dennoch wirkte es für mich unpassend in dieser Geschichte.

Fazit:
Marguerite ist für mich ein starkes Mädchen, dass ich bis zu diesem Buch nicht kannte und durch dieses Buch lieben lernte.

Sterne:
Ich vergebe vier.