Rezension

Startet etwas wirr....

Rattenkinder
von B. C. Schiller

In Linz wird in einem Park eine tote junge Frau entdeckt,neben ihr im Kinderwagen ihr halbjähriges Baby. Der Psychiatriepatient Viktor Maly sagt den Tatort voraus und Kommissar Tony Braun eilt sofort in den Park...doch er kommt zu spät. Er entdeckt neben dem Baby einen Rattenschädel und niemand kann sich vorstellen was dieser Hinweis mit dem Mord an der jungen Mutter zu tun hat. 

Der Prolog, also der Start ins Buch ,hat mich sehr verwirrt. Da sprach ein vermeintlich Toter in Ich Perspektive und was er sagte ,empfand ich als durchwegs undurchsichtig und wirr. So zu beginnen braucht etwas Durchhaltewillen.Zum Glück habe ich weiter gelesen. Denn die Story hat einen grossen Sog entwickelt und ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Zwar nicht unbedingt wegen einer mitreissenden Spannung : Wie alles zusammen hängt ahnt man als Leser gegen Mitte Buch, die Hinweise wurden vom Autor zu eindeutig gestreut . Die Story ist jedoch ungeheuer abwechslungsreich. In verschiedenen Erzählsträngen schaut man als Leser dem Ermittlerteam über die Schulter, taucht ab in die Slums „Dogcity“ der Roma und ist hautnah dabei als ein Täter seine dreckigen Geschäfte offenbart. Zudem wechseln immer wieder die Zeiten, mal ist man im Jetzt, mal um 1990.Und dies alles in einem flüssig zu lesenden, tollen und einnehmenden Schreibstil.

Dies ist nicht der erste Fall von Tony Braun und seinem Team. Obwohl ich die vorderen Bände nicht kenne, konnte ich mich schnell mit den Figuren anfreunden und problemlos folgen.

Einzig die auf dem Cover versprochenen unkonventionellen Ermittler empfand ich als gar nicht so unkonventionell . Tony Braun leitet sein Team mit viel Können und kam sehr authentisch daher. Dass er einen Kollegen im Rollstuhl hat(der in einem Kellerloft lebt...) ist nun auch nicht so unkonventionell?